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Naturally 7 – Natürlich singen Naturally 7 – Natürlich singen
Aktuelles Album: Naturally 7 – Both Sides Now (BMG/Warner Music) Die Umgangssprachlich „Acapella“ genannte Musik (eigentlich „A capella“, auch „A-capella“ genannt) gilt als eines... Naturally 7 – Natürlich singen

Aktuelles Album: Naturally 7 – Both Sides Now (BMG/Warner Music)

Die Umgangssprachlich „Acapella“ genannte Musik (eigentlich „A capella“, auch „A-capella“ genannt) gilt als eines der frühesten Musikgenres der Welt – Musik aus, in der Regel ausschließlich, mehreren Stimmen und Stimmlagen, geformt zu einem virtuellen Orchester oder, in die Gegenwart transponiert, zu diversen Instrumenten – ein vokales Miteinander, dem einer Band mit echten Instrumenten gerne nacheifernd.

Die Musikgeschichte im Allgemeinen, die Black Music-Geschichte im Besonderen, hat in Einklang mit Strukturen aus Vocal Jazz, Soul und R’n’B bis zum im Rap gebräuchlichen Beatboxing immer wieder große Künstler und Bands hervorgebracht, von denen, in keiner bestimmten Reihenfolge oder Chronologie, Manhattan Transfer, Take 6, The Swingle Sisters, The Four Freshmen, The Chordettes oder Pentatonix die wohl populärsten und erfolgreichsten sein dürften – der SOUL TRAIN berichtete immer wieder über alle genannten.

Photo © BMG

Seit 1999 sieben Freunde aus New York begannen, die Acapella-Welt als Naturally 7 im Sturm zu erobern, seinerzeit als zeitgeistlicher Act zwischen Soul, R’n’B, Gospel, Pop und Acapella-Ästhetik angelegt, veröffentlichte die Formation, über die wir im SOUL TRAIN immer wieder berichteten, immer neue Alben, die besonders in Deutschland immense Erfolge verbuchen konnten – Naturally 7 gehören seitdem mit sieben Alben und unzähligen Live-Auftritten zur ganz festen Größe der teutonischen Medienlandschaft und sind weder aus Soul, R’n’B, Pop oder Jazz noch aus dem weitgesteckten Radius von Klassik oder, dazu später mehr, gar der umstrittenen Deutschen Schlagerszene wegzudenken.

Ihr neues Album, „Both Sides Now“, befasst sich nun mit unglaublicher Vokaleklektik und sagenhaft dahinschmelzenden Über-Vocals erstmals mit tatsächlich choraler, klassischer Musik, kontert aber auch mit voluminösem R’n’B-Gefühl, Gospel-Anmut und erwachsenen Soul-Strukturen, freilich fast ausschließlich umgesetzt durch die Stimmen der sieben Naturals.

„Both Sides Now“, zu beziehen über BMG/Warner Music, scheut sich zugleich nicht, es auch mit echten Giganten wie den bereits erwähnten Swingle Sisters – The Swingles – aufzunehmen und sogar Schlager-Göttin Helene Fischer in einem Duett mit einzubeziehen. Gründe en masse also, im exklusiven SOUL TRAIN-Interview Naturally 7 auf die Stimmbänder zu fühlen.

Photo © Moritz Küster

„Wir sind sehr stolz auf das neue Album“ steigen die sieben Sympathen selbstbewusst ein und führen aus: „Wir waren ja schon immer eine Harmony Group, aber dieses Album hat die bisher harmonischsten Melodien. Wir haben uns dabei zunächst mal für eine künstlerische Richtung entschieden, zusammen mit unserem Label BMG, dass uns auch ein wenig bei der Songauswahl, zum Beispiel für „Jerusalem“, geholfen hat. Dann haben wir geschaut, welche Songs sich am besten für diese kraftvollen Arrangements eignen. Und haben schließlich am Ende unser Bestes während er Aufnahmen gegeben…“

Bei dem Stichwort „Jerusalem“ liegt es nahe, weiter am choralen Kernthema von „Both Sides Now“, übrigens ganz authentisch und recht auch auf schwarzem Gold – Vinyl – erhältlich, zu nagen und ganz nebenbei den nicht ohne Grund gewählten Albumtitel zu erklären. Naturally 7: „“Both Sides Now“ ist eine Scheibe von Naturally 7, die so bisher noch nicht eingefangen wurde. Wir haben bei unseren Live-Auftritten zwar immer wieder chorale Musik gesungen. Dieses Album ist aber das erste Projekt, bei dem wir uns voll und ganz darauf konzentriert haben. Es fühlt sich großartig an, denn es repräsentiert „die andere Seite“ von Naturally 7, so dass man jetzt beide Seiten von uns bekommt, eben „Both Sides Now“! Mit Musik ist das ja so, dass Musik eben ganz vieles ist. Ein spezieller Musik-Moment war beispielsweise, als Michael Jackson (der SOUL TRAIN berichtete, Anm. d. Verf.) beim „Motown 25″-Event auftrat – ein legendärer Moment. Wir sind auch sehr interessiert am Battle zwischen dem Hip Hop der Achtziger Jahre im Vergleich zu den Neunzigern, und ich glaube, dass wir heute die einzige Acapella-Gruppe sind, die diesen Unterschied in der Zukunft vielleicht sogar mal ausbauen werden… Aber im Ernst: Wir hassen es, dass Musik ohne Message, ohne Seele, ohne Power oft mehr Licht und Öffentlichkeit bekommt als Musik mit einer Message, mit Kraft und Seele.“

Aktuelles Album: Naturally 7 – Both Sides Now (BMG/Warner Music)

Message hin oder her – vokale Harmonien waren und sind der Dreh- und Angelpunkt von Naturally 7 und ihrer Musik, ihren Alben und ihren Konzerten, eine Formation, die auch nach so vielen Jahren nichts von ihrem mattglänzenden, kristallklaren Gesangsmagie inklusive großartiger, atmosphärischer Dichte eingebüsst haben. Gerade beim Album-Opener, eben jenem „Jerusalem“, einer Zusammenarbeit mit The Swingles und dem Chantage Choir, wird dies überdeutlich: „Mit The Swingles war es so, dass wir, als wir uns einmal für den Song „Jerusalem“, der für uns neu war, entschieden hatten, die beste englischsprachige Acapella-Gruppe, die es gibt, dazu holen wollten.“ erklären Naturally 7, und erläutern: „Wir sind alle seit Jahren befreundet, haben aber nie etwas Gemeinsames aufgenommen. Dies war also die perfekte Gelegenheit dafür. Es war übrigens das erste mal, dass wir ganz ohne Metronom gesungen haben, sozusagen ganz frei! Wow – das war so viel mehr Arbeit, die sich am Ende aber gelohnt hat!“

Doch The Swingles sind, gerade aus deutscher Sicht, nicht die einzigen erwähnenswerten Gäste des neuen, abendfüllenden, überaus fließenden Longplayers „Both Sides Now“ – auch Schlager-Sirene Helene Fischer (der SOUL TRAIN berichtete), als Künstlerin ein überaus umstrittenes Thema, ließ es sich für das Duett „Hello“ nicht nehmen, der wohl momentan populärsten Acapella-, Soul-, Pop- und Gospelgroup Naturally 7 unter die stimmlichen Arme zu greifen. Naturally 7 erklären die Entstehung der zunächst mal doch etwas ungewöhnlichen Kollaboration so: „Wir hatten ja bereits einen gemeinsamen Auftritt mit ihr für ihr Weihnachts-TV-Special. Davor kannten wir sie allerdings nicht. Als wir sie schließlich zum ersten mal trafen mochten wir sie und natürlich ihre Stimme sofort. Dann haben wir uns, ganz schlicht, dazu entschieden, diesen Song, „Hello“, zusammen mit ihr aufzunehmen.“

Photo © Mogaff

Dabei ist es seit vielen Jahren ein wiederkehrendes Muster, dass Naturally 7 Kollaborationen mit eher Pop- und Mainstream-orientierten Künstlerinnen und Künstlern eingehen – „Music Is The Key“ beispielsweise, ihre bis dato wohl erfolgreichste Single und 2003 Nr. 1 der deutschen Charts, war seinerzeit ein Duett mit Pop- und Soul-Sängerin Sarah Connor (der SOUL TRAIN berichtete), die wiederum ein überwiegend deutsches Musikphänomen ist.

Nach sieben Studioalben und im 18. Jahr ihres Bestehens muss nun also die Frage erlaubt sein, wie es mit der so genannten Familienbande bei Naturally 7 steht: „Wir sind noch immer fünf der sieben Original-Mitglieder und das ist wirklich fantastisch!“ sind sich Naturally 7 einig und führen aus: „Wir haben eine Menge Respekt füreinander. Wir entfalten unser aller Individualität und haben zugleich einen großartigen Teamgeist. Es ist sehr wichtig, immer über seine Visionen zu sprechen und sicherzustellen, dass wir alle in die gleiche Richtung rudern.“

Zurück zum neuen Set, zu „Both Sides Now“. Die Songs des neuen Albums zehren derweil zum einen und beispielsweise aus Song-Monstern wie Stings „Shape Of My Heart“, „eben „Hello“ von Adele, „First Time I Ever Saw Your Face“ von Roberta Flack, dem unverwüstlichen „Bridge Over Troubled Water“ von Paul Simon, Eigenkompositionen und aus den großen Melodien, Mustern und Sinfonien der klassischen Musik von Bach bis Dvorak (einmal mehr: der SOUL TRAIN berichtete über alle genannten).

Photo © Moritz Küster

Einer der auffälligsten Titel von „Both Sides Now“ dürfte aber die Naturally 7-Neuinterpretaton von Paul McCartneys kongenialen „Pipes Of Peace“ sein, der ebenfalls nicht zum ersten mal im SOUL TRAIN thematisiert wird. Naturally 7 dazu: „Ja, wir liebten immer das Video dazu. Und die Message, ganz sicher. Unser Lieblings-Track von „Both Sides Now“ ist jedoch „I Need Air“, eigentlich Johann Sebastian Bachs „Luft auf der G-Saite“, oder sogar Antonin Dvoraks „Going Home“ („Aus der neuen Welt“, aus „Largo“, Dvoraks neunter Sinfonie, Anm. d. Verf.)…“

Was macht also die tatsächliche Magie ihres neuen Albums „Both Sides Now“ aus? Auch darauf haben Naturally 7 eine plausible, emotionale aber auch spirituelle Antwort: „Ein Album wie „Both Sides Now“ ist eine Reise. Ein Weg, der immer und immer wieder begangen werden kann, denn du hörst immer und immer neue Dinge, die du beim letzten mal nicht gehört hast. Ein Album, auch „Both Sides Now“, ist eben ein Platz, an dem man mit jedem hören Neues entdecken kann!“

Warum Naturally 7 wie bereits erwähnt gerade in Deutschland ihre größten Erfolge feierten, scheint ein Rätsel zu sein, dessen Lösung auch für die Natürlichen 7 nicht gerade offensichtlich ist: „Ich denke, dass die Deutschen sehr offen sind für die verschiedensten Musik-Genres. Du zum Beispiel magst den Soul, magst es sehr soulful. Ich weiß nicht, warum das so ist, aber es ist die Wahrheit! Übrigens: Im März und April kommen wir nach Deutschland auf Live-Tour – wir sehen uns dort!“

© Michael Arens

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Der SOUL TRAIN verlost 5 Exemplare von Naturally 7 – „Both Sides Now“ (Vinyl)!

Einfach eine E-Mail mit dem Stichwort „Naturally 7“ an soul@(nospam)michaelarens.de – viel Glück!

Mehr Infos zu unseren Verlosungen gibt es hier: SOUL TRAIN-FAQ