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Robben Ford – Alabama Rhythm and Blues Punch Robben Ford – Alabama Rhythm and Blues Punch
Aktuelles Album: Robben Ford – Purple House (earMUSIC/Edel) Immer wieder wird in Deutschlands Soul Musik-Magazin Nummer 1 – dem SOUL TRAIN @ soultrainonline.de –... Robben Ford – Alabama Rhythm and Blues Punch

Aktuelles Album: Robben Ford – Purple House (earMUSIC/Edel)

Immer wieder wird in Deutschlands Soul Musik-Magazin Nummer 1 – dem SOUL TRAIN @ soultrainonline.de – die „Vollblutmusiker“-Begrifflichkeit bemüht, um die schiere Existenz, das Wirken und Schaffen, den Geist und den physischen und seelischen Antrieb bestimmter Musikmacher auf den Punkt zu bringen. Selten jedoch füllte ein Musiker, ein Mensch, jenen „Vollblutmusiker“-Titel so trefflich, lebendig, erdig und ehrlich aus wie Gitarrist Robben Ford.

Ford, geboren 1961 im sonnigen Kalifornien und heute wohnhaft im Country & Western-Mekka Nashville, Tennessee, gilt seit seinen Anfängen als reiner Instrumentalist und mit ersten Beteiligungen an Alben diverser Künstler zu Beginn der Siebziger Jahre als Ausnahmetalent an den Saiten und hat sich stilistisch im Verlauf seiner Karriere immer breiter aufgestellt.

Seine Genretechnischen Wege führten Robben Ford von Blues und Rhythm and Blues über alle Schattierungen des Jazz-Kosmos bis zu schierem Rock und Country und dem Musikgefühl, das wir heute als Rock’n’Roll wahrnehmen und bereitete ihm nach und nach diverse Möglichkeiten, nicht nur als Gitarrist, sondern ebenso als Songschreiber, Produzent und Sänger seine musikalischen Duftmarken zu hinterlassen.

Aktuelles Album: Robben Ford – Purple House (earMUSIC/Edel)

Diese prägte er stets mit einem eigenen, wiedererkennbaren Stil, der ihn heute, nach runden 30 eigenen Alben sowie unzähligen Kollaborationen mit David Sanborn, Joni Mitchell, Kiss, Steely Dan, Charlie Musselwhite, Tom Scott, Larry Carlton, Georgie Fame, den Yellowjackets, den unvergessenen Jazz-Giganten Dizzy Gillespie und Miles Davis oder Beatle George Harrison (der SOUL TRAIN berichtete unzählige male über alle genannten), um nur einige ganz wenige zu nennen, zu einer echten Ikone all jener Musikströmungen macht, der weltweit als einer der respektabelsten und talentiertesten, dem schieren Handwerk verschriebenen Musiker überhaupt gilt.

Sein neues Album „Purple House“ (earMUSIC/Edel), praktisch in Eigenregie geschrieben und in Personalunion mit Rhythm and Blues-Shootingstar Casey Wasner (zu ihm später mehr) produziert, bebildert nicht nur den Ist-Zustand des Gitarristen-Genies Robben Ford, sondern zeigt, dass er heute so lebendig und bodenständig wie nie zu vor war: „Purple House“ kracht und schranzt, wummert und rollt, und schlägt sich eine eigene Schneise in gegenwärtige Rhythm and Blues-, Blues- aber und insbesondere auch Soul-, Funk- und Southern Soul-Befindlichkeiten, was sicher auch dem Umstand geschuldet ist, dass ein Teil des Albums in den althergebrachten FAME Studios in Muscle Shoals, Alabama, entstanden ist, in dem unzählige, legendäre Acts wie Etta James, Wilson Pickett, Bobbie Gentry, The Osmonds bis zu Soul-Göttin Aretha Franklin, um nur einige wenige zu nennen, Singles und Alben aufgenommen haben, doch dazu später mehr.

Gäste des fulminanten „Purple House“, begleitet übrigens von einem erstklassigen Ensemble bestehend aus Derrek C. Phillips (Schlagzeug und Perkussion), Ryan Madora (Bass) und eben jenem Casey Wasner (Gitarre), sind Gitarrist Drew Smithers, sowie die Stimmen von Travis McCready und Shemekia Copeland – allesamt gute alte Bekannte im SOUL TRAIN.

Mit kerniger und beherzter Optik und Haptik (samt Songtexten im Booklet) bestückt und selbstverständlich und ganz der Musik angemessen neben den üblichen Formaten CD, Download und Streaming auch auf Vinyl erhältlich macht sich „Purple House“ auf, eines der vibrierendsten Bollwerke im erdverbundenen Firmament zwischen Rhythm and Blues, Blues, Soul, Funk und Southern Soul mit einem Augenaufschlag Richtung Rock und Jazz zu werden, ein Werk eines, und da wären wir wieder am Anfang dieses Interviews, echten Vollblutmusikers – ein Eindruck, den Robben Ford im exklusiven SOUL TRAIN-Interview durchaus mit Einblicken in die Entstehung des neuen Albums „Purple House“ sowie in seine inspirierenden Kopfwelten in Sachen Musik überhaupt unterfüttern konnte…

Photo © Mascha Thompson

Michael Arens: „Als Mensch, der aus dem Soul stammt, interessiert mich natürlich besonders das kleine, aber nicht unwichtige Detail, dass einige der Tracks deines hervorragenden neuen Albums „Purple House“ in den legendären FAME Studios (Florence Alabama Music Enterprises Studios) im Soul Musik-geschichtsträchtigen Muscle Shoals in Alabama aufgenommen wurden…“

Robben Ford: „Ja, wir haben zwei Tracks vom Album dort aufgenommen („What I Haven’t Done“ und „Cotton Candy“, Anm. d. Verf). Das war eine ganz wunderbare Erfahrung. Ich habe irgendwie gefühlt, dass dort etwas aus dem Boden wächst, sozusagen… Es war so cool… Wir haben fast drei Stunden gebraucht, um dorthin zu kommen, wir sind gefahren. Als wir da waren, hatten wir diverse Dinge zu erledigen, den Sound betreffend und all das. Es war nicht so, dass wir ankamen und direkt angefangen haben, großartige Musik zu spielen. Schließlich haben wir den ersten, dann den zweiten Song aufgenommen, aber ich konnte nicht das richtige Gefühl entwickeln, das haben ich wollte. Also habe ich mich ans Klavier gesetzt. Erst da habe ich die richtige Energie gefühlt, habe an Aretha Franklin (der SOUL TRAIN berichtet nachwievor praktisch unaufhörlich über die Queen Of Soul, Anm. d. Verf.) gedacht, das fühlte sich richtig an, ich bekam Gänsehaut und sagte mir: „DAS ist genau das Gefühl, dass ich brauche!“ Also haben wir den ersten Song, „What I Haven’t Done“ direkt nochmal aufgenommen, und der hat nun ein extrem dickflüssiges, fast klebriges, schweres Songgefühl…“

Michael Arens: „Ja, verstehe. Für mich war deine Musik seit jeher, egal ob nun Jazz, Rock, Soul, Funk, Blues, Rhythm and Blues oder nun dieses unglaublich konkret nach vorne wummerndes Monster von einem Album, schon immer so…“

Robben Ford: „Ja, ich wollte dieses mal den Funk und die Rhythm Section so richtig herausspielen. Jedes meiner Alben habe ich bisher live aufgenommen. Die ganze Idee dieses mal war, keine Keyboards zu haben, nur Gitarre, Bass und Drums. Ich wollte das Saxofon eigentlich mehr nutzen, bin nun aber glücklich damit, dass es nur drei Songs geworden sind mit Saxofon. Ich hatte bei der Entstehung und nun, wie ich die Songs höre, immer eine Howlin‘ Wolf-Platte im Kopf (einmal mehr: der SOUL TRAIN berichtete unzählige male, Anm. d. Verf.). Mehr als irgendjemand anderes aus dem Chess Records-Dunstkreis (Chess Records war eines der wichtigsten US-Amerikanischen Labels, welches sich um Blues, Jazz, Rhythm and Blues und somit um Rock’n’Roll verdient machte, Anm. d. Verf.) hat Wolf Saxofone mehr als andere benutzt. Er hat immer zwei Tenor-Saxofone benutzt. Trotzdem an der Basis… Das ist mein Ding, meine Arbeitsweise.“

Michael Arens: „Jetzt ist „Purple House“ ja ein konzeptionelles, strukturiertes Album mit einem Anfang, einer Mitte und einem Ende. Zumindest scheint es trotz aller Bodenhaftung und der erdverbundenen, teils wuchtigen Herangehensweise aller beteiligten Musiker so. Hattest Du den Gesamteindruck des Albums im Kopf, bevor Du einen Fuß ins Studio gesetzt hast?“

Aktuelles Album: Robben Ford – Purple House (earMUSIC/Edel)

Robben Ford: „Ja, das Album war weitestgehend bereits fertig in meinem Kopf, bevor ich ins Studio, ins „normale“ Studio ging. Dann kommt die Arbeit, Bass und Drum live, Saxofone per Overdubs, sodass da eine Menge Zeit bleibt. Dabei blieb natürlich auch Material über, das wir nicht nutzen konnten. „Cotton Candy“, der andere Song, den wir in Muscle Shoals aufgenommen haben, habe ich recht schnell geschrieben, als das Album sozusagen bereits fertig war. Ich fühlte seinerzeit, dass es einen, vielleicht zwei Songs mehr braucht. Also schlug mein Co-Produzent Casey Wasner vor, dass wir doch in die FAME Studios nach Muscle Shoals fahren sollten, um zwei weitere Songs aufzunehmen. Das fühlte sich richtig an, es machte mich glücklich, dass er das vorschlug. Der zweite Muscle Shoals-Song, „What I Haven’t Done“ wurde von meinem Freund Kyle Swan geschrieben. Diese zwei Songs, „Cotton Candy“ und „What I Haven’t Done“, wurden also zu dem fertigen Album hinzugefügt, wobei gerade der letztere mein Lieblingssong des Albums ist, aber „Cotton Candy“ ist zugleich ein richtig lustiger Song… “

Michael Arens: „Du hast bereits deinen Co-Produzenten Casey Wasner erwähnt. Erzähl‘ mir mehr von dieser Zusammenarbeit!“

Robben Ford: „Ich habe Casey (Wasner) vor ungefähr zehn Jahren getroffen. Er war der Gitarrist einer Tour durch Europa, auf der ich mich mit Larry Carlton befand. Casey ist eigentlich ein Drummer, das ist sein erstes Instrument. Er hat mit Keb‘ Mo‘ (und wieder: der SOUL TRAIN berichtete immer wieder über beide, Anm. d. Verf.) mehrere Jahre gespielt, und hat in der Folge sein Haus in ein Studio umgebaut. Casey ist ein sehr versierter Drummer und Gitarrist, er kann singen, schreibt Songs. Alles sehr beeindruckend. Also habe ich ihn in seinem Haus, seinem Studio, besucht und habe sofort gemocht, was ich sah. Und ich mochte die Idee, in einer Art privatem Umfeld anstelle eines großen, professionellen Studios aufzunehmen. Darüber hinaus ist Casey Wasner der Gitarrist meiner Live-Band. Das war also der ursprüngliche Grund, mit ihm zu arbeiten. Er hat eine immens wichtige Rolle bei diesem Album gespielt. Nicht nur wegen seinem Talent als Musiker, als Studiotechniker und seinem großartigen Ohr. Er ist schlichtweg auch jünger. Er hat Erfahrung in der Musikwelt, die ich nicht kenne, die Art, wie Leute heute aufnehmen, wie sie bestimmte Sounds bekommen, andere Techniken, aber er ist nachwievor alles im Rhythm and Blues verankert – perfekt!“

Michael Arens: „An dieser Stelle müssen wir natürlich auch über die Gäste von „Purple House“ sprechen. Da wäre zunächst die wunderbare Shemekia Copeland, die „Break In The Chain“ ihre wunderbare Stimme gönnt…“

Robben Ford: „Ja. Ich habe ein immer größeres Verlangen danach, Zuhause in Nashville aufzunehmen, Alben zu produzieren. Also habe ich gute, lokale Musiker gesucht, eine Stimme, die hier passen würde, also ist mir Shemekia Copeland eingefallen. Ich habe also ihr Management kontaktiert und sie war gerade mit ihrem eigenen Album beschäftigt und sozusagen fertig, wollte eigentlich für ein Jahr keine Musik mehr aufnehmen. Aber ich wollte, dass „Break In The Chain“ ein Duett wird. Am Ende hat es dann doch wunderbar hingehauen und klingt wirklich gut.“

Michael Arens: „Ja, genauso wie deine Zusammenarbeit mit Travis McCready, der seine Stimme dem wunderbaren „Somebody’s Fool“ schenkt…“

Robben Ford: „Ja, Travis (McCready) lebt direkt hier in Nashville…“

Michael Arens: „Ich verstehe absolut. Wir werden ja alle nicht jünger, da bietet sich das lokale Musiker-Umfeld, der Musikerpool, das Netzwerk sozusagen richtig gut an. Macht es das auch einfacher, Songs selbst zu schreiben? Du hast dein neues Album ja praktisch im Alleingang geschrieben…“

Photo © Mascha Thompson

Robben Ford: „Ja, also das ist ein sehr umfassendes Thema. Ich sitze normalerweise auf der Couch in meinem Wohnzimmer mit meiner Gitarre und spiele herum, probiere Dinge aus und schaue, ob sie mich inspirieren. Die andere Seite der Medaille sind die Texte. Phrasen, ein paar Worte kommen mir in den Kopf, eine Melodie. Das kann natürlich überall passieren. Das schreibe ich dann auf, eine Phrase, einen Songtitel. Ich notiere mir kleine Dinge wie diese, Dinge, die ich mag. Grundsätzlich mag ich es, immer mit einer sehr starken, ersten Strophe, einem starken ersten Satz zu beginnen. Mit der allerersten Sache, die ich in einem Song sage, ist der Song praktisch schon geschrieben…“

Michael Arens: „…denn er prägt die Stimmung und gibt dem ganzen Song seinen Charakter.“

Robben Ford: „Exakt. Wenn Du das so nicht machst, wird es ein langer, mühseliger Weg, den Song zu schreiben.“

Michael Arens: „Du schreibst nun schon so lange Songs, bist musikalisch seit den frühen Siebziger Jahren unterwegs und bist ständig überall zu sehen und zu hören, live, als Studiomusiker, als Hauptprotagonist, als Musiker vor und hinter den Kulissen und vieles mehr…“

Robben Ford: „Ich spiele schon wirklich lange Gitarre. Aber so richtig ernst wurde es bei mir gerade als Songschreiber erst etwa 1990. Ich war damals ein reiner Instrumentalmusiker. Ich war anfangs relativ unsicher, was mein Talent als Songschreiber betrifft. Ich war ein Mann um die 40… und ich bin noch immer selbstkritisch. Ich habe das neue Album vor einer Weile zuletzt selbst gehört, es ist bereits seit Juni, vielleicht Juli fertig. Aber ich war sehr glücklich, über das, was ich hörte. Das einzige bei mir ist meine Stimme, die nicht auf dem Level meines Gitarrenspiels ist…“

Michael Arens: „Aber genau das ist es, was mich zu deiner Musik hinzieht. Dein Gesang ist besonders und wiedererkennbar, ebenso deine Art, Gitarre zu spielen, und das wiederum verbindet beides. Ich mag es immer, wenn jemand aus der Menge herausragt und nicht dem Mainstream folgt.“

Robben Ford: „Ah, freut mich, das zu hören. Danke.“

Michael Arens: „Du bist mittlerweile ein Vorbild, eine Inspiration für mehrere Generationen Musiker, egal ob aus Blues, Rhythm and Blues, Jazz, Rock, Soul oder Funk. Woher beziehst Du DEINE Inspiration?“

Photo © Mascha Thompson

Robben Ford: „Meine Inspiration für mein neues Album „Purple House“ war ein Album namens „Sound & Color“ von einer Band namens Alabama Shakes. Der Produzent des Albums ist Blake Mills. Man, Du solltest dir seine Musik anhören, Michael! Er ist eigentlich auch ein Gitarrist, und eben ein Songschreiber, und er ist ein unglaublicher Produzent geworden. Dieses „Sound & Color“-Album hätte das Gesicht von Musik überhaupt ändern müssen. Natürlich gab es Alben wie „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ von The Beatles oder „Pet Sounds“ der Beach Boys (ein letztes mal: der SOUL TRAIN berichtete immer und immer wieder über The Beatles als auch und im Speziellen über die Beach Boys sowie über Blake Mills und Alabama Shakes, Anm. d. Verf.) – diese Alben haben ALLES geändert. Für mich ist das, was Blake Mills mit dem Alabama Shakes-Album „Sound & Color“ gemacht hat, genau die gleiche Sache. Es ist natürlich immer auch eine Kombination von Talenten, er hätte es ohne die Band, ohne Alabama Shakes, nicht machen können. Das Album ist aber tatsächlich eines, das Musiker studieren sollten. Ich habe also einiges aus diesem Album für mein eigenes, neues Album genommen, mich inspirieren lassen. Natürlich ist „Purple House“ ein völlig anderes Album geworden, aber die schiere Inspiration kam von eben diesem Album. Ich mochte die reine Produktion, fantastisch, Die Menschen heute nehmen gar nicht mehr wahr, wenn etwas ABSOLUT NEUES, INNOVATIVES passiert – FUCKING UNBELIEVABLE! Und wenn die Menschen irgendwas von dieser Inspiration auf meinem neuen Album „Purple House“ hören würden, würde mich das sehr glücklich machen!“

© Michael Arens

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Einfach eine E-Mail mit dem Stichwort „Purple“ an soul@(nospam)michaelarens.de – viel Glück!

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Robben Ford – „Bound For Glory“ (Official Lyric Video):

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