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Emma Donovan – Soul-Korrespondenz Emma Donovan – Soul-Korrespondenz
Aktuelles Album: Emma Donovan & The Putbacks – Crossover (Hopestreet Recordings/Groove Attack) Nachdem Emma Donovan & The Putbacks 2014 ihr erstes gemeinsames, abendfüllendes Album „Dawn“... Emma Donovan – Soul-Korrespondenz

Aktuelles Album: Emma Donovan & The Putbacks – Crossover (Hopestreet Recordings/Groove Attack)

Nachdem Emma DonovanThe Putbacks 2014 ihr erstes gemeinsames, abendfüllendes Album „Dawn“ überaus erfolgreich in die Welt hinaustrugen, hat sich die Musik der Australier vertieft und weiterentwickelt – der SOUL TRAIN @ soultrainonline.de berichtete immer wieder über Emma Donovan als auch über The Putbacks, die auch als eigenständige Band beeindrucken konnten (READ MORE).

„Crossover“ lautet nun der Titel jenes neuen, zweiten gemeinsamen Albums, welches die Ruhe und die Intensität für sich entdeckt hat und es trotzdem schafft, all jene musikalischen Querverweise, für die ihr Erstlingswerk „Dawn“ 2014 Soul und Funk sowie Blues, Jazz, Gospel und unterschwellige Country- und Americana-Ideologie an einen Tisch brachte, weiterzuspinnen.

Inhalt ist auch hier einmal mehr der Hauptdarsteller, der sich das Podest mit der wunderbaren Stimme Emma Donovans und dem unwiderstehlichen Groove und dem engen, nachwievor herrlich analogen Zusammenspiel von The Putbacks teilt, eine Mischung, die in der erdigen Gesamtwirkung schon fast magische Züge bekommt und immer gerade in jenen Momenten, in denen man sich sozusagen im freien Fall auf die neun Titel von „Crossover“, selbstverständlich auch auf Vinyl erhältlich, einlässt, so richtig an Tiefenwirkung gewinnt; Musik kann so etwas.

The Putbacks mit Schlagzeuger Rory McDougall, Bassist Mick Meagher, Gitarrist Tom Martin, Perkussionist Justin Marshall und nicht zuletzt Keyboarder, Mastermind und Produzent Simon Mavin und die fulminante, nachvollziehbare Stimme von Frontfrau Emma Donovan, welche einmal mehr für die Texte von „Crossover“ verantwortlich zeichnete, liefern mit ihrem neuen Album einen Longplayer ab, der noch lange wach hält und nachdenklich stimmt, aber auch zeigt, wie stark ein blindes Vertrauen unter allen Beteiligten zu einem Maximum an Authentizität und zu einem Füllhorn an gefühlter, regelrecht strahlender Soul-Energie Made Down Under führen kann: Emma Donovan & The Putbacks mit „Crossover“, ein Black Music-Konzeptalbum für den Soul-Himmel.

Im exklusiven SOUL TRAIN-Interview verriet uns Emma Donovan die Geheimnisse und die unausgesprochene Philosophie hinter ihrer Musik, der Musik von The Putbacks sowie der Tiefe und der Energie und letztlich auch dem Groove vom neuen Album „Crossover“…

Emma Donovan & The Putbacks

Michael Arens: „Nach immerhin sechs Jahren kommt nun mit „Crossover“ euer lang erwartetes Folgealbum zum fulminanten Debüt „Dawn“ 2014. Das Album wirkt allgemein intensiver und konzeptioneller und letztlich reifer. Vor allen Dingen wirken die Songs aber merklich achtsamer, irgendwie tiefer. Und ich mache das nicht nur am Tempo fest…“

Emma Donovan: „Es gab so viele Songs, die damals, 2014, übrig geblieben sind. Wir haben also einige dieser älteren Jams und Ideen nach und nach weiter bearbeitet. Aber seitdem ist eben auch eine Menge Zeit vergangen, in der viel passiert ist. Wir mussten Zeit finden, wieder kreativ zu sein und sogar die Zeit finden, endlich wieder was gemeinsames machen zu können. Ich habe dann vier einzelne Wochen mit den Putbacks gearbeitet und bin hin- und hergependelt zwischen Sydney und Castlemaine in Zentral-Victoria. sodass wir dort langsam an den Dingen herumschnipseln konnten, die wir bereits hatten. Die Entstehung von „Crossover“ war ein langsamer Prozess, aber wir sind zugleich auch sehr froh, was mit der Zeit dabei herausgekommen ist.“

Michael Arens: „Dann war der gesamte Entstehungsapparat also ein ganz anderer als bei „Dawn“, eurem letzten gemeinsamen Album?!“

Emma Donovan: „Ja. „Dawn“ wurde damals basierend auf Ideen aus Vocals und Bass heraus geschrieben, wogegen dieses neue Album eher ein gemeinsames Projekt ist, da wir so viel Spaß hatten, einfach nur zusammen zu jammen und gemeinsame Ideen auszuprobieren. Tom Martin (Gitarre) und Simon Mavin (Keyboard) hatten beispielsweise beide ihre eigenen Ideen zu Songs wie „Pretty One“ oder dem Titelsong „Crossover“ eingebracht, und damit haben wir gearbeitet. Wir sind seit „Dawn“ enger zusammengerückt und haben als Band eine engere Beziehung aufgebaut. Ich glaube also, dass dies erst der Anfang ist, gemeinsam als Band starke Musik zu schreiben. Die einzige Herausforderung war eben die Entfernung zwischen Sydney und Victoria, aber wir haben es irgendwie hinbekommen. Als wir erst einmal die Arrangements beisammen hatten, war es eine helle Freude, die Tracks im Studio aufzunehmen. Wir hatten großartige Sessions zusammen und eine wunderbare Zeit im The Grove-Studio in Coburg, Victoria, wo das Album am Ende aufgenommen wurde.“

Michael Arens: „Und diese Intensität in den Songs von „Crossover“, die ich anfänglich erwähnte?! Was hat es damit auf sich?“

Emma Donovan: „So wie bei „Dawn“ sind auch bei „Crossover“ die Songs sehr getrennt voneinander in ihrer Musik und ihrer Message, aber sie stehen auch Seite an Seite: Liebe, Verlust, Nachrichten an meine Leute oder traditionelle Geschichten aus meiner Heimat in Nambucca in New South Wales – „Crossover“ erzählt all diese Geschichten. Sie sind Ausdruck darüber, wer wir sind als Musiker aber auch als Menschen. Die Songs beschreiben unsere Verbindung als Band und als Musiker.“

Michael Arens: „Als Stimme von Emma Donovan & The Putbacks trägst Du ja maßgeblich und zunächst mal mit dem größten Wiedererkennungswert zur musikalischen Duftmarke der Band bei. Zugleich hast Du gemeinsam mit der Band auch die Texte geschrieben…“

Aktuelles Album: Emma Donovan & The Putbacks – Crossover (Hopestreet Recordings/Groove Attack)

Emma Donovan: „Ich fordere mich immer selbst heraus, so viel zu schreiben, wie ich nur kann und gelegentlich Demo-Tapes zu produzieren, um Melodien und Ideen festzuhalten, aber wäre da nicht eine Band wie The Putbacks würde ich vermutlich nicht so gut in der Spur bleiben können. Sie motivieren mich, weiter zu schreiben und damit fortzufahren, meine Geschichte zu erzählen. Ich habe auch nie wirklich über die Wichtigkeit meiner Stimme nachgedacht, bis ich am Ende das fertig produzierte Stück höre oder Feedback von Familie und Freunden bekomme. Immer, wenn ich Feedback von meinen Freunden, von anderen Müttern oder Frauen bekomme, motiviert mich das, weiter zu schreiben. Es gibt mir Inspiration, meiner Beziehung zur Musikindustrie zu folgen. Meine Stimme war immer mein Instrument und ich werde stetig selbstbewusster als Musikerin und gebe mich mehr in die Band ein und benutze meine Stimme, um mich, natürlich und noch wichtiger, in meine Familie und meine Gemeinde einzubringen.“

Michael Arens: „Und trotzdem liefern dir The Putbacks diesen wohlig-warmen Flokati aus Grooves, wobei es keine Rolle spielt, ob diese im Tempo bei „Crossover“ etwas gemäßigter wirken als noch bei „Dawn“…“

Emma Donovan: „Die Grooves von der Band helfen mir immer mal wieder, zu schreiben. Manchmal kann ich Melodien und Vocals alleine schreiben, aber ich scheine eine Art Treffpunkt beim Schreiben durch The Putbacks gefunden zu haben. Es ist halt unsere Art, unsere gemeinsame Musik zu genießen. Wir sind nicht davon getrieben, wie wichtig ein Song oder das Stück Musik ist; wir lieben es einfach nur, gemeinsam Musik zu machen.“

Michael Arens: „So wunderbar es auch ist, dass auch dein neues Album eine Kollaboration mit The Putbacks, die ja auch als Band für sich alleine stehen, ist, kannst Du dir vorstellen, auch unter anderen Vorzeichen weitere Musik zu produzieren? Also sozusagen außerhalb von The Putbacks?“

Emma Donovan: „Ich hoffe, dass ich mit The Putbacks noch so lange wie möglich Musik mache. Wenn Du auf so wunderbare Musiker, auf einen so wunderbaren Haufen wie The Putbacks triffst, möchtest Du das nicht verlieren. Großartige Beziehungen in dieser Musikindustrie sind so wichtig beizubehalten. Ich kenne Mick Meagher (Bass) und Rory McDougall (Drums) seit über 15 Jahren und habe mit ihnen ja auch schon mit anderen Bands wie der Black Arm Band zusammengearbeitet. Sie sind wie Brüder fürs Leben für mich. Nach diesem gemeinsamen Album, nach „Crossover“, werden wir wieder gemeinsam an Songs schreiben und weiter an unseren Beziehungen arbeiten.“

Michael Arens: „Und wie schreibt ihr Musik zusammen, mal abgesehen von dem gemeinsamen jammen und dem kreativen Prozess im Studio? Gibt es da ein Geheimnis, dass Du mit mir und den Lesern des SOUL TRAIN @ soultrainonline.de teilen kannst und vielleicht sogar möchtest?“

Emma Donovan: „Wir machen uns beim Schreiben einfach keinen Druck. Wir wissen, wir wollen einfach nur damit fortfahren, gemeinsam zu spielen. Ich persönlich lerne mit der Zeit, wenn ich mit den Jungs im Raum stehe und Musik mache. Die Aufnahmen mit The Putbacks werden dann zur inspirierendsten Zeit überhaupt für mich. Simon Mavin (Keyboard) hat diesen Prozess mit „Crossover“ wirklich vorangetrieben und hart daran gearbeitet, das Album in seinen eigenen Räumen und Studio zu produzieren. Es haut mich immer noch um, mit solch großzügigen und talentierten Leuten arbeiten zu können. Ich fühle mich immer in den wunderbarsten Händen, insbesondere immer dann, wenn ich bereit bin, meine Texte und meine Melodien mit ihnen zu teilen, Dinge, die mit den Grooves der Band korrespondieren. Wir haben also in diesem Sinne keine Methode und keinen bestimmten Prozess, dem wir folgen, wir lassen es einfach passieren und am Ende wird es immer das, was sich zu der Zeit am besten anfühlt, was es auf das Album schafft. Das ist es doch, was uns als Band ausmacht, die Großzügigkeit und der Respekt in Dingen wie Proben und Studiozeiten, Zeiten, die ich nur als echten Segen bezeichnen kann. Ich fühle mich frei, wenn ich mit meinen Ideen zu ihnen komme; es gibt überhaupt keinen Druck von irgendeiner Seite.“

Michael Arens: „Das ist gut, man hört es „Crossover“ an. Das neue Album ist dabei, zumindest für meine Ohren, tiefer und intensiver als „Dawn“ das war, was mich zum aktuellen Stand dieses Planeten bringt, wo gerade viele tragische und einschneidende Dinge passieren, und da sind die weltweite Corona-Pandemie und der Terrorismus nur zwei der vielen Themen, die uns bewegen. Gibt uns Musik, deine Musik, da auch ein nötiges Werkzeug, mit all diesen Dingen umzugehen, daraus zu lernen?“

Emma Donovan & The Putbacks

Emma Donovan: „Durch all das, was passiert ist und gerade passiert habe ich gelernt, dass wir einen guten Blick auf das Leben werfen sollten, auf unsere Familien und die Dinge, die für uns wirklich von Bedeutung sind und uns glücklich machen. Wie viele andere Musiker habe ich durch die Pandemie einiges an Arbeit verloren. Aber ist Arbeit wirklich das, was uns gut leben lässt? Wir müssen uns ausbalancieren um zu überleben. Ich verbringe mehr Zeit damit, näher bei und zu meinen Kindern zu sein, habe gelernt, geduldiger zu sein und, auch wenn es ein Klischee ist, großzügiger zu sein und so viel zu geben, damit wir für uns glücklich sein können. Es ist also eine Zeit, in der wir ruhiger und entschleunigter sein sollten, runter kommen und darauf achten, wie wir die Dinge im Leben verbessern können, ohne gleichzeitig zu viel zu wollen.“

Michael Arens: „Diese Weisheit, denn nichts anderes ist es, spiegelt sich auch im neuen Album von Emma Donovan & The Putbacks, „Crossover“, wider. Hast Du einen letzten Gedanken, vielleicht einen Gruß an die Hörer des Albums, aber natürlich auch an unsere Leser?“

Emma Donovan: „Ein fetter Gruß und vielen Dank an alle Leser von soultrainonline.de für das Hören dieses Albums! Es gibt darauf etwas für jeden!“

Voller Stolz und mit einer durchaus erträglichen und sympathischen Portion Pathos fährt sie fort: „Ich bin Emma Donovan aus Australien und bin sehr stolz, „Crossover“, mein gemeinsames Album mit The Putbacks, mit euch zu teilen! Wir sind zusammengekommen, um euch Geschichten über Familie, Liebe, Verlust, Sprache und das, was ich als Aboriginal Woman – als Frau überhaupt – zu geben habe und womit ich meine Kinder und meine Gemeinde füttere.“

Michael Arens: „Aus tiefstem Herzen: Danke, Emma!“

© Michael Arens

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