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Denver Cuss – Soul Formel Denver Cuss – Soul Formel
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Aktuelles Album: Denver Cuss – Leaving Me (Broken Silence Records/Broken Silence) “Leaving Me” lautet der Titel des Debütalbums der britisch-irischen Sängerin, Songschreiberin und Produzentin... Denver Cuss – Soul Formel

Aktuelles Album: Denver Cuss – Leaving Me (Broken Silence Records/Broken Silence)

“Leaving Me” lautet der Titel des Debütalbums der britisch-irischen Sängerin, Songschreiberin und Produzentin Denver Cuss, die sich die Aufmerksamkeit des SOUL TRAIN @ soultrainonline.de durch die eigentlich erwachsene, vor allen Dingen aber uramerikanische Anmutung der neun Album-Songs (CD) gesichert hat: „Leaving Me“ der mit feinfühliger Kopfstimme – Vergleiche zu den Memphis-Alben von Dusty Springfield oder Kiki Dee drängen sich förmlich auf – agierenden Denver Cuss klingt wie das Beste, was Memphis, Nashville und Birmingham, Alabama in den Sechziger und Siebziger Jahren – der Mitte – des letzten Jahrhunderts hervorgebracht haben.

Zwei Aktiva des beeindruckend coolen, erdigen und atmosphärisch dichten, analogen Albums sind dabei keine geringeren als Routinier Kit Warren, mit dem Denver Cuss den Longplayer in Personalunion geschrieben und komponiert hat, und zum zweiten aber definitiv nicht zum letzten, Rhythm and Blues-Soulster PM Warson, ebenfalls alles andere als ein Unbekannter im SOUL TRAIN (READ MORE / READ MORE).

Denver Cuss

Der musikalischen Tradition jener Ära und geografischen und damit thematischen Position und Ideologie folgend ist „Leaving Me“ von Denver Cuss eine wahrhaftige Liebeserklärung an amerikanischen Soul, Rhythm and Blues aber eben auch Country & Western und Americana – Rock’n‘Roll – geworden, die zugleich den Vintage-Hauch von Deep Funk, also authentisch produziertem Material auf unbedingt analogen Equipment, atmet, ganz so, wie wir es von Deep Funk-Ikonen wie der unvergessenen Sharon Jones, der tragischen Amy Winehouse und unzähligen anderen kennen, schätzen und lieben.

Denver Cuss generiert und versprüht so ihr ganz eigenes, zu keinem Zeitpunkt glattgebügeltes, sondern mit großartiger Bodenhaftung bestücktes Sound- und Soul-Universum: „Leaving Me“ von Denver Cuss, erhältlich auf den gängigen Download- und Streamingkanälen sowie auf den wunderbaren klassischen Musikmedien CD und Vinyl, kann richtig was – versprochen.

Eine sympathische, redefreudige Denver Cuss stand dem SOUL TRAIN @ soultrainonline.de im exklusiven Interview Rede und Antwort zu diesem unglaublich nachdrücklichen, ersteh Album, welches an dieser Stelle mit Standing Ovation die SOUL TRAIN HOT TIP-Krone aufgesetzt bekommt…

Michael Arens: “Glückwunsch zu deinem Debütalbum „Leaving Me“ – ein absolut wunderbares Stück retrospektiv angelegter Neuentdeckung der US-Amerikanischen Musik der ungefähren Mitte des letzten Jahrhunderts mit starkem Augenaufschlag in Richtung Rhythm and Blues. Dass dein Album rein stilistisch sich eben in genau diesen „alten“ Genres zwischen Soul, Rhythm and Blues, Blues, Jazz, Folk, Country & Western, Americana und Co., eben der Musik aus der groben, großen Mitte des letzten Jahrhunderts, bewegen würde, steckt sozusagen in deinen Genen?”

Denver Cuss: “Ich habe schon immer all diesen Genres, die Du gerade erwähnt hast, gelauscht. Ich denke also, dass es Sinn macht, dass die eigene Musik so klingt, wie jene Künstler, mit denen man aufgewachsen ist, dass deren Musik sozusagen ein- und zusammenfließt in meine Musik. Während ich wollte, dass mein Album sich grundsätzlich wie ein Soul-Album anhört, höre ich zugleich Musik, die eben kein Soul ist. Ich habe Jazz studiert, dieser Einfluss ist also definitiv hörbar. Ich liebe den Sechziger Jahre Rhythm and Blues, Blues, Funk, traditionelle Gospel-Musik, sogar Reggae und Dub. Ich hoffe, dass ich es geschafft habe, eine winzige Verbeugung vor all diesen Genres in mein Album einbauen konnte und trotzdem einem roten Faden gefolgt bin, der mich durch die Welt führt, der ich gerade musikalisch folge…”

Michael Arens: “Dabei drängt sich der Begriff “Authentizität” immer wieder regelrecht auf…”

Denver Cuss: “Ich denke, dass es von immenser Wichtigkeit ist, diesen Teil anzuerkennen für jemand wie mich, die eigentlich nicht aus dem Hintergrund von Blues- und Soul-orientierter Musik kommt. Ich werde niemals zu 100% diesen Sound akkurat replizieren können, aber das ist ok. Ich bin mir absolut im Klaren darüber, dass nichts von dieser Musik, die ich heute mache, existieren würde ohne das kreative Genie von den so genannten „Black American Musicians“, und ich hoffe, dass meine als aufrichtige Hommage an all diese unglaublichen Musiker da draußen aufgenommen wird.”

Michael Arens: “Du hast dein Debütalbum “Leaving Me” ja gemeinsam mit Kit Warren geschrieben und mit PM Warson produziert, was wirklich beeindruckend ist, gerade auch unter dem Aspekt, dass das Ergebnis absolut stimmungsvoll und musikalisch pointiert geworden ist. Wie ist deine Arbeitsweise bei der Entstehung des Albums gewesen? Und wie kam es überhaupt zu diesen Kollaborationen?”

Denver Cuss – Leaving Me (Broken Silence Records/Broken Silence)

Denver Cuss: “Ich arbeite nun seit rund sechs Jahren mit PM Warson. Wir trafen uns, als er damals in letzter Minute Background Vocals für einen Gig brauchte, und ein gemeinsamer Freund empfahl mich ihm. Seitdem bin ich mit ihm auf einer Tour durch Europa gewesen, als Teil seiner Band. Ich habe ihm mit einigen Vocal Arrangements hier und da geholfen, und er hat nun gemeinsam mit mir mein Album produziert. Er ist ein großartiger Produzent und ich denke, dass wir ein sehr starkes Team sind.“

Michael Arens: „Und dann ist da noch Kit Warren, mit dem Du das Album gemeinsam geschrieben, komponiert hast…“

Denver Cuss: “Kit (Warren) und ich trafen uns vor zehn Jahren in der Uni und schreiben nun seit ein paar Jahren gemeinsam Musik. Er kommt aus einem Blues-Hintergrund und seine Kenntnis über Harmonielehre ist exzellent; ihn also mit an Bord zu haben beim Songwriting-Prozess war einfach. Er hatte den größeren Part beim Co-Writing, während ich mich mehr ums produzieren gekümmert habe, was wirklich, so denke ich, unsere Stärken ausspielt. Viele der mitreißenden Guitar-Licks die du auf dem gesamten Album hören kannst, kommen von Kit.“

Michael Arens: “Sprechen wir also konkret von der Entstehung deines neuen, ersten Albums „Leaving Me“. Gib mir und den SOUL TRAIN-Lesern doch mal einen Überblick, wie so etwas abläuft!“

Denver Cuss: ““Leaving Me” war der erste Song, den ich geschrieben habe, und ich habe ihn begonnen mit der Idee der Bläser zu Anfang im Kopf. Das war alles, was ich für einige Wochen hören konnte. Ich habe mich also mit meinem Co-Schreiber Kit (Warren) hingesetzt, und wir haben die notwendigen Änderungen ausgearbeitet. So kamen die Songs nach und nach ans Tageslicht, ebenso habe ich meine Songs gemacht: Ein kleines Stück tauchte in meinem Kopf auf und ich habe dann den Rest darum herum gebaut. Bei „In The Right Place“ hatte ich beispielsweise diesen winzigen, irgendwie ländlichen Gitarrenakkord im Kopf, und einmal mehr haben wir die Harmonien genau da herum gebaut. Bei anderen Tracks wie „Where Did You Go“ und „By My Side“ kamen die stimmlichen Melodien und Background-Vocals als nächstes, kurz gesagt: Es gab keine allzu strikte Songwriting-Formel, ich bin einfach alles auf eine Fall-zu-Fall-Basis angegangen.“

Michael Arens: “Und dann ging es damit ins Studio?”

Denver Cuss

Denver Cuss: “Ja, als ich also zu Hause erst einmal die Demos fertig hatte, habe ich diese zur Band geschickt, und gemeinsam haben wir das dann alles im Studio zusammengetragen. Dann begann der etwas losgelöstere Teil der Produktion, von dem ich wusste, dass sich irgendwie alles ergeben würde, wenn ich erst einmal die volle Rhythm Section ins Studio zusammengebracht hatte.”

Michael Arens: “Dabei schaffst Du es, schafft ihr es, den Sound der Sixties, aber auch jenen einer Dekade früher und später richtig authentisch einzufangen.”

Denver Cuss: “Ein authentisch klingendes Sechziger Jahre-Album zu machen, war auf jeden Fall eine der großen Prioritäten. Ich wollte aber auch klarstellen, dass ich selbst eben ich bin. Wenn Du die Musik der Fünfziger und Sechziger Jahre kennst, dann wird schnell klar, wer meine Inspirationen waren. Ich wollte, dass das Album aus einer Rhythm and Blues-inspirierten Welt kommt.”

Michael Arens: “Und dann ist da ja auch noch deine bereits erwähnte Band, die sicher ihren Input gegeben hat…”

Denver Cuss: “Obwohl ich immer genau wusste, wie genau ich jeden Song haben wollte und wie das Album am Ende klingen sollte, wurden meine Ideen deutlich klarer, als ich mit der Band im Studio war. Ich bin nachwievor sehr beeindruckt von ihren kollektiven und individuellen Fähigkeiten, meinen Referenzen und Richtungen, die oft sicher völlig nervtötend spezifisch waren, zu folgen und daraus den Song zu machen, den ich im Kopf habe.”

Michael Arens: “Bei Musik mit einem solchen Genrestempel und einem Herzen in der musikalische Ideologie der Mitte des letzten Jahrhunderts müssen wir selbstverständlich auch über das großartige, angemessen coole Cover-Artwork, dass die Musik des Longplayers ganz wunderbar spiegelt, sprechen…“

Denver Cuss: “Die hauptsächlichen Aufnahmen des Album-Covers sind Standbilder aus meine Musik-Video zur Single „Leaving Me“. Es wurde in meinem Apartment in London aufgenommen, von meinen talentierten Freunden Luke und Danielle Shenton-Sharp. Der Grund, dass ich so fasziniert bin von diesem Platz, ist der Parkettboden, und ich bin froh, dass diese Mitte-Zwanzigstes Jahrhundert-Stimmung hier so gut funktioniert. Das schiere Design wurde von Kerstin Holzwarth gemacht, die ebenfalls ein Faible für diesen Stil hat und wirklich dieses gesamte Sechziger Jahre-Ästhetik versteht – sie war einfach die beste Person für diesen Job.“

Michael Arens: “Jetzt, wo das Album fertig und veröffentlicht ist, wie denkst Du da über das Werk?”

Denver Cuss

Denver Cuss: “Ich bin sehr stolz darauf. Es war ein hartes Stück Arbeit und ich mag es, zu denken, dass ich damit die Ohren der richtigen Menschen erreiche. Ich liebe es, Interviews wie dieses zu geben und über das Album und die Geschichte zu sprechen. Ich glaube, dass das Album eine aufrichtige Artikulation meiner Gefühle geworden ist, selbst, wenn es mitunter leicht obskur oder launig klingt, eben irgendwie nach einer Art Sixties Girl Group-Ideologie. Ich finde große Befriedigung im Verstecken von traurigen Texten in Grooves mit großer Energie – es zeigt dir, wer wirklich zuzuhören vermag.”

Michael Arens: “Wie geht es nach einem fulminanten Debütalbum wie „Leaving Me“ weiter für dich?”

Denver Cuss: “Ich habe gerade die Demos für die erste Hälfte meines neuen, zweiten Albums fertiggestellt. Es ist noch in den Kinderschuhen und es ist noch nicht gänzlich klar, wie ähnlich es „Leaving Me“ sein wird, aber im Moment bin ich halt immer noch sehr tief im Soul-Universum der Mitte des letzten Jahrhunderts unterwegs. Ich habe auch schon eine Idee für ein Musik-Video für eine meiner Singles… Alles in allem möchte ich, dass dieses neue, zweite Album gegen Ende 2025 fertig wird, aber es ist immer so schwierig, einen Prozess auf Termine festzunageln. Wir werden sehen…”

(Der SOUL TRAIN @ soultrainonline.de berichtete immer wieder, in vielen Fällen wiederholte male, über alle in diesem Interview genannten Musiker, Bands, Künstler, Produzenten, Musikschaffende, Labels und Co.!)

© Michael Arens

VERLOSUNG!

Der SOUL TRAIN verlost -5- Exemplare von Denver Cuss – „Leaving Me“ (CD)!

Einfach eine E-Mail mit dem Stichwort „Denver“ an soul@(nospam)michaelarens.de – viel Glück!

Mehr Infos zu unseren Verlosungen gibt es hier: SOUL TRAIN-FAQ

 

Denver Cuss – „Leaving Me“ (Official Music Video):

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