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Tommy Schneller – Immer Schneller Tommy Schneller – Immer Schneller
Aktuelles Album: Tommy Schneller Band – Backbeat (Timezone Records) In der deutschen und damit auch mitteleuropäischen Soul- und Blues-Szene ist Tommy Schneller (der SOUL... Tommy Schneller – Immer Schneller

Aktuelles Album: Tommy Schneller Band – Backbeat (Timezone Records)

In der deutschen und damit auch mitteleuropäischen Soul- und Blues-Szene ist Tommy Schneller (der SOUL TRAIN berichtete) nicht nur eine feste Größe, sondern zugleich der Bluesgewordene Beweis dafür, dass Musikfamilienmutter Soul tatsächlich das schönste Musikgenre der Welt ist.

Der Saxofonist, Sänger, Songschreiber, Arrangeur, Produzent, Bandleader und Multiinstrumentalist Schneller, der seit einigen Jahren auch auf internationaler Bühne Punktlandungen hinlegen konnte, ist dabei mit einer ganz besonderen Stimme gesegnet, einer, der die grobkörnige, schwitzige und strunzehrliche Handwerkskunst des Blues geradezu in die Wiege gelegt wurde.

Seine Alben bzw. die Alben der Tommy Schneller Band sind geprägt von erdigem Rhythm and Blues-Charme und einer Soul-Authentizität, die zu sagen scheint: „Ja, ich lebe. Ich habe zwar schon zwei Schachteln Filterlose und sieben Whiskys intus, aber die Nacht ist ja noch lang…“, oder zumindest so ähnlich – Southern Soul, die Schwüle von Zydeco und Honky Tonk, die Bärbeißigkeit eines Holzfällers mit Hunger und die wunderbare Rock’n’Roll-Energie eines verrauchten Hinterzimmers einer Bar im Memphis um drei Uhr morgens – das alles war und ist die Tommy Schneller Band – auch auf ihrem neuesten Album „Backbeat“.

ST16_036_I_TOMMYSCHNELLER2_V_0103Dieses erscheint gleich als Doppel-CD und beinhaltet neben zehn englischsprachigen Songs auch gleich drei jener Songs auf Deutsch (in jeweils zwei Versionen) – ein Novum, aber auch eine Union, die Schneller im Interview noch näher erklären wird.

„Backbeat“ ist das mittlerweile sechste Album der Tommy Schneller Band und kontert mit harten Rock-Riffs und mit herzzerreißendem Rock’n’Roll genauso wie mit beseeltem Blues und kantigem Soul für die Magengrube in gewohnt hohem Tempo – ganz typisch Schneller eben.

Dabei schafft es die siebenköpfige Tommy Schneller Band, ein unglaublich zusammengehöriges Albumgefühl zu vermitteln, das die Kurzweiligkeit dermaßen auf die Spitze treibt, dass einem die zehn Albumtitel von „Backbeat“ (CD1 – das Album in seiner konzeptionellen Gänze sozusagen) viel, viel zu kurz erscheinen und ein erneutes drücken der Play-Taste das selbstverständlichste der Welt ist.

Höchste Zeit also für den SOUL TRAIN, Tommy Schneller nach seiner unglaublichen, legendären Bühnenpräsenz und dem kratzigen, wunderbar analogen, mattglänzenden, authentischen und herrlich unaufgeräumten, auch dank Co-Produzent Jens Filser, Supersound von „Backbeat“ wie eine Zitrone in einem Glas Tequila die salzige Bandbreite an Infos und Antworten zum neuen, coolen Album, welches übrigens auch durch hervorragende Optik und Haptik begeistert, zu entlocken. Dr. Chuck war so frei…

Dr. Chuck: „Glückwunsch zu „Backbeat“ – ein sehr geiles, wunderbar raues, ehrliches Album, dass die Moonshiner-Lunge von Southern Soul, den voluminösen Instrumental-Soul von Tower Of Power und klassische Formate aus Blues, Rhythm and Blues und erdigem Soul in sich trägt. In diesem Bereich bist Du sowieso eine Ausnahme, aber auch eine feste Institution auf dem deutschen bzw. mitteleuropäischen Markt. Wie läuft das alles für dich zusammen? Woher kommt das alles?“

Tommy Schneller: „Irgendwie fing das im Grundschulalter schon an. Als Erstklässler kam ich in Kontakt mit 50er Rock’n’Roll. Elvis, Fats Domino, Little Richard etc. haben mich damals schon begeistert. Zuhause lief eigentlich nur Klassik, aber mein Vater hatte ein paar Jazz LPs, die ich mir schon früh unter den Nagel gerissen habe. Da bin ich dann in Kontakt mit Louis Armstrong, Benny Goodman, Glenn Miller, Count Basie, Lionel Hampton, Louis Jordan etc. (der SOUL TRAIN berichtete immer wieder über alle genannten, Anm. d. Verf.) gekommen. Eigentlich eine gute Grundlage für einen weitgefächerten Musikgeschmack. Meine Wurzeln liegen dann eigentlich im Blues. In meiner Heimatstadt Osnabrück gibt es seit 30 Jahren eine ausgeprägte Session-Tradition. Jeden Montag treffen sich Bluesmusiker und jammen. Auf dieser Session bin ich aufgewachsen. Der Blues ist Grundlage für die Musik, die ich heute spiele. Da fließt alles zusammen.“

Dr. Chuck: „Erzähl‘ mir von der Entstehung deines bzw. eures neuen Albums „Backbeat“!“

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Aktuelles Album: Tommy Schneller Band – Backbeat (Timezone Records)

Tommy Schneller: „Im September 2014 haben wir uns das Ziel gesetzt im Herbst 2015 ein fertiges Album vorliegen zu haben. Kurz darauf hab‘ ich mich mit Timezone Records auf einen Deal geeinigt und Jens Filser und ich haben angefangen zu schreiben. Große Teile der Stücke haben wir in meiner Küche geschrieben und vorproduziert, was ja im digitalen Zeitalter ganz komfortabel zu bewerkstelligen ist. Viele Lyrics sind auf dem Beifahrersitz entstanden. Irgendwie kommen mir gute Ideen, wenn ich im Auto sitze… Danach ging’s in den Proberaum mit der ganzen Band und wir haben die Stücke arrangiert und ausgefeilt. Am Ende sind wir ins Studio „Mühle der Freundschaft“ zu Marcus Praed gegangen und haben „live“ eingespielt. Außer den Bandmitgliedern waren der Perkussionist Tim Zimmermann dabei und die großartige Sängerin Dorrey Lin Lyles die z.Zt. bei den Weather Girls (einmal mehr: der SOUL TRAIN berichtete, Anm. d. Verf.) singt.“

Dr. Chuck: „Die Album-Produktion hast Du dir dieses mal ja geteilt…“

Tommy Schneller: „In der Vergangenheit war immer ein Produzent bei den Aufnahmen am Start. Das ist eine sehr angenehme Situation, wenn jemand dabei ist, der eine klare Vision vom Sound und vom Gesamtergebnis hat. Einen Produzenten hatten wir diesmal nicht und das war eine große Herausforderung für mich. Zusammen mit Jens Filser und Marcus Praed haben wir das aber gut gemeistert, denke ich.“

Dr. Chuck: „Welchen Einfluss hatte dein Label, Timezone Records, auf den Sound von „Backbeat“?“

Tommy Schneller: „Timezone hat mir/uns künstlerisch die totale Freiheit gelassen und uns voll vertraut. Das Label hat sich nach Fertigstellung der Aufnahmen sehr gut um das Layout des Covers etc. gekümmert und klinkt sich insgesamt sehr unterstützend und kollegial ein. Ich freue mich sehr über die gute Zusammenarbeit und den Teamgeist, der sich ergeben hat.“

Dr. Chuck: „Wo wir bei einem anderen, wichtigen Thema sind: der hervorragenden Optik und Haptik, dem sehr schön gemachten Booklet inkl. Texte, dass dem Album  beiliegt. Ich bin selbst ja noch einer der „Dinosaurier“, die nachwievor an das Potential des Mediums CD glauben…“

Tommy Schneller: „Sven Lindhorst Emme hat sich sehr gut in die Musik reingehört und das Layout mit viel Liebe der Musik angepasst. Ich bin sehr zufrieden mit seiner Arbeit. Und Du hast Recht: Wenn eine CD inhaltlich und optisch mit Leidenschaft erstellt wird, hat das Medium durchaus Potential. Natürlich/leider kommt das „Kauferlebnis“ nicht an die gute alte Schallplatte heran, aber es hat weitaus mehr Stil als eine mp3-Datei auf die Festplatte zu drücken.“

Dr. Chuck: „Zurück zur Musik. Erzähl mir mehr von der Idee der zweiten CD mit den deutschsprachigen Texten!“

ST16_036_I_TOMMYSCHNELLER1_V_0103Tommy Schneller: „Wir hatten den Song „Cold Attitude“ geschrieben und vorproduziert. In den Song hab‘ ich meinen Frust über unsere Welt voller Egoismus, Hass, Gier, etc. gepackt. Um mir eine Meinung zu diesem für meine Verhältnisse rockigen Song einzuholen hab‘ ich ihn Carl Carlton (der SOUL TRAIN berichtete, Anm. d. Verf.) geschickt. Der rief kurz darauf direkt an und sagte, ich solle das doch mal auf Deutsch versuchen. Ehrlich gesagt hatte ich noch nie ernsthaft drüber nachgedacht auf Deutsch zu singen/schreiben,  aber irgendwie haben mich Carls Worte motiviert. Kurze Zeit später waren die drei deutschen Texte dann im Kasten und ich muss gestehen, großen Spaß an meiner Muttersprache entdeckt zu haben. Es ist eine große Herausforderung mit dem Deutschen. Du musst bei deinen Worten bleiben und wach sein sonst versinkst du ruck zuck im schlageresken Schmalzsumpf.“

Dr. Chuck: “ Was sind die wichtigsten Unterschiede, was die Gemeinsamkeiten und was die Entwicklungen vom deinem bzw. eurem ersten Album zu „Backbeat“?“

Tommy Schneller: „Mein erstes Album „Blown Away“ (1997) war ein klares Bluesalbum mit Covernummern von B.B. King, Johnny Guitar Watson etc. (der SOUL TRAIN berichtete unzählige male über die genannten, Anm. d. Verf.) und nur zwei selbstgeschriebenen Instrumentalnummern. Heute liegt der Fokus zu 100% auf eigenen Songs. „Backbeat“ ist durchweg eigenes Material und ich glaube, es steckt eben wesentlich mehr Erfahrung in der ganzen Sache. Wäre auch schlimm, wenn das nicht so wäre nach all den Jahren. Es versetzt dich in eine gute Stimmung und beschert dir eine gute Zeit. Du hörst es dir öfter als einmal an. Das macht ein Album besonders. Hör’s dir an; ich glaube, „Backbeat“ kann das! Eine Gemeinsamkeit ist, das ich heute immer noch den Blues liebe und er in den verschiedensten Dosierungen immer seinen Platz hat in den eigenen Songs.. meine Wurzeln eben!“

Dr. Chuck: „Wie geht es weiter mit der Tommy Schneller Band bzw. mit Tommy Schneller?“

Tommy Schneller: „Wir werden in der nächsten Zeit unterwegs sein und Gigs spielen und möglicherweise im Herbst mit einer Live CD um die Ecke kommen. Ich bin sehr gespannt, wie sich das Ganze entwickelt in den kommenden Monaten.“

Dr. Chuck: „Eine Nachricht an die Leser des SOUL TRAIN?“

Tommy Schneller: „Du kannst die Leser grüßen und ihnen sagen, sie sollen auf eins der Konzerte kommen und ’ne gute Zeit haben. Infos findet man auf www.tommyschneller.de!“

© Dr. Chuck

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soultrainonline.de präsentiert:
Tommy Schneller Band – Live On Tour 2016

05.03. – Emsdetten, Stroetmanns Fabrik
11.03. – Krefeld, Kulturrampe
18.03. – Husum, Speicher
19.03. – Kiel, Räucherei
20.03. – Frelsdorf, Kulturtransport
26.03. – Münster, Hot Jazz Club
04.04. – Heitersheim, Project III
05.04. – Emmendingen, Mehlsack
06.04. – Kandern, ChaBah
09.04. – Leverkusen, topos Bluesclub – Jazz Lev e.V.
23.04. – Eisenach, Jazzclub
13.05. – Braunschweig, Barnaby’s Blues Bar
14.05. – Hamburg, Cotton Club
08.07. – Wangen, Jazzpoint
30.07. – Osnabrück, Büdchen am Westerberg
03.08. – Vallemaggia, CH, Magic Blues Festival
05.08. – Leverkusen, Streetlife Festival
12.08. – Bohmte, Euregio
13.08. – Eisenach, Wartburg
03.09. – Lehrte, Bluesfest (Open Air)
10.09. – Dissen, Skurril Festival
23.11. – Bremen, Meisenfrei
17.12. – Hamburg/St.Pauli, Rock Café

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