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Aktuelles Album: Meeco – Souvenirs Of Love (Double Moon Records/Challenge Records/New Arts International) Meeco ist Jazz, ist zeitgenössische Black Music-Virtuosität mit Tiefgang und Anspruch,... Meeco – Soul Souvenir

Aktuelles Album: Meeco – Souvenirs Of Love (Double Moon Records/Challenge Records/New Arts International)

Meeco ist Jazz, ist zeitgenössische Black Music-Virtuosität mit Tiefgang und Anspruch, Meeco ist lupenreines Urban Entertainment und wunderbare, fast klassisch anmutende kompositorische Spielmagie. Und seit den Neunziger Jahren ist Meeco auch ein Teil der zeitgenössischen Hip Hop-Befindlichkeit mit Drehkreuz Berlin. Aber vor allen Dingen ist Michael Christian Maier alias Meeco und seine Musik eines: Soul.

Mit nagelneuem Album, bezeichnenderweise beim renommierten Jazz-Label Double Moon Records/Challenge Records erschienen, fährt er diese oft eher gefühlte aber sehr gewisse Einsicht weiter in Richtung Horizont und kann mit „Souvenirs Of Love“ sein bisher mindestens auf musikalischer Ebene bestes Album abliefern.

Wie schon auf seinen bisherigen drei Alben – der SOUL TRAIN berichtete immer wieder über die wundervollen, abendfüllenden Longplayer „Amargo Mel“ (ST#16), „Perfume E Cariacas“ (ST#29) und „Beauty Of The Night“ (ST#46) – stimmt auch hier einmal mehr alles; die Musik des Sets ist „künstlerisch, technisch und konzeptionell vielen Jazz-Konkurrenten meilenweit voraus“, wie es in der Besprechung seines letzten abendfüllenden Albums „Beauty Of The Night“ im SOUL TRAIN so trefflich hieß.

Dass bei dem durchweg sehr edel aber nie steril umgesetzten Jazz-Vibe tatsächlich nachwievor Soul das tragende Gefühl der insgesamt 16 immer wieder balladesken und entschleunigten, aber stets voranschreitenden, warmherzigen Albumtitel von „Souvenirs Of Love“ ist, erscheint dabei fast wie ein Geschenk des Himmels: Selten hatte Soul so viel nachhaltige Ausdruckskraft und funkelnde Energie ohne dabei stilistisch Soul zu sein.

Dass das so ist beweist neben dem Deutsch-Franzosen Meeco selbst, der als Musiker, Komponist, Autor, Arrangeur und Produzent und letztlich Mensch das federführende Element des Albums war, die für ihn mittlerweile fast übliche weltweite Elite des Jazz, aber eben auch des Soul, des Rap und sogar der elektronischen Musik, die sich auf dem neuen Set die Klinke in die Hand geben: Rap-Feingeist Talib Kweli, Über-Saxofonist Kirk Whalum, Souljazz-Legenden Hubert Laws und Eddie Henderson, Weltmusik-Inspiration Lionel Loueke, die Soulstimmen-Magie von Yahzarah oder Jean Baylor, die kernige Blues-Motorik einer Musik-Legende wie John Scofield oder die Eklektik eines Richad Bona sind da nur einige wenige der Gäste und Überraschungen, mit denen Meecos „Souvenirs Of Love“ punkten, begeistern und inspirieren kann – der SOUL TRAIN berichtete bereits mehrfach ausführlich über alle genannten.

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Jaques Morelenbaum, Buster Williams, Marcus Baylor, Stefon Harris, Shedrick Mitchell oder Victor Lewis oder Beatquetscher Extraordinaire DJ Stylewarz (auch diese sind alles andere als Unbekannte im SOUL TRAIN) sind, um nur einige weitere wenige zu nennen, weitere Rädchen im perfekt geölten Soul-Durchlauf, im Funk-Flow, im Latin-Lebensgefühl, in der Blues-Schwere und in der Pop-Spritzigkeit des nicht nur musikalisch genialen, atmosphärisch sehr intim wirkenden „Souvenirs Of Love“: Meeco selbst zeichnete sich auch für die warme, atmosphärisch dichte, schlichtweg wunderschöne und in Kommunikation zum Albumtitel befindliche (dazu später im Interview mehr) Optik und Haptik des Sets verantwortlich, welches im mitgelieferten Booklet inklusive aller Credits und unzähligen Fotos und Abbildungen ein sehr elegantes, zugleich bewusst melancholisches, retrospektives Bauchgefühl zum Produkt, zur CD (das Album erscheint übrigens auch auf schwarzem Gold – Vinyl), abgibt, welche endlich mal wieder zeigt, welches Potential, doch im Medium Compact Disc steckt – so soll’s sein.

Dass das Album mit seinen sechs Bonus Tracks gleich auch die eigene Affinität zu gepflegten, clubtauglichen Grooves zur Soul-Klangfarbe addiert, macht Meeco zweifelsohne noch mehr zu dem Sympathieträger, der er schon alleine aufgrund seiner frischen, fast unschuldigen Herangehensweise an ein so vermeintlich ernstes Thema wie Jazz (Achtung, Jazzpolizei!) nun mal ist: Lang lebe der Mut, Musikstile Musikstile sein zu lassen und aus dem Bauch heraus einfach Akkorde, Noten, Bauchgefühl und ausreichend Zwischenräume atmen zu lassen.

„Souvenirs Of Love“ von Meeco, seitens des SOUL TRAIN bereits im Dezember letzten Jahres durch unseren You Tube-Kanal www.youtube.com/soultrainonline angekündigt ist zweifelsohne sein bisher bestes Werk und rief, gerade aufgrund der Tatsache, dass Meecos bisherige Alben Dauerbrenner in der Audiobeschallung der SOUL TRAIN-Redaktionsräume waren und sind, ein Interview auf den Plan, dass in seiner Intensität und seiner Ehrlichkeit und Offenherzigkeit Bände spricht. Vorhang auf für Meeco, Soul-Mastermind, Jazz-Feingeist, ein Füllhorn am musikalischer Bodenhaftung ohne jede deplazierte Attitüde…

Michael Arens: „Herzlichen Glückwunsch zu deinem erstaunlichen, neuen Album „Souvenirs Of Love“. Wie schaffst Du es eigentlich immer, diese hohe spielerische und konzeptionelle Qualität in deiner Musik zu halten, sodass deine Alben immer einen Tick besser, edler, eleganter wirken als die der Konkurrenz?“

Meeco: „Wenn ich Musik produziere und schreibe, gehe ich grundsätzlich nicht danach, was die Leute denken könnten. Ich mache mein Ding! Im nachhinein, und das ist, glaube ich, typisch Künstler, bin ich dann natürlich doch neugierig, was die Leute denken werden, und genau in dieser Phase bin ich gerade. Die Schaffensphase liegt nun hinter mir, nun kann das Feedback der Leute kommen, egal in welche Richtung das geht, auf das ich sehr gespannt bin.“

Michael Arens: „Und das wird fraglos fantastisch sein. Deine Musik, dein neues Album im Besonderen, rufen mir auch noch eine weitere Erkenntnis auf den Plan: Ich persönlich stehe der deutschen Musikkultur recht kritisch gegenüber. Um das mit einem Beispiel zu bebildern gehen Länder wie etwa Italien oder Frankreich völlig anders mit dem Kulturgut Musik um, unabhängig von der musikalischen Qualität der Musik selbst; die Musikidentität ist eine völlig andere, der Stellenwert von Musik ist ein völlig anderer. Nehmen wir als Beispiel mal deine zweite Heimat Frankreich mit einem ikonischen Musikidol wie Johnny Hallyday (der SOUL TRAIN berichtete immer wieder). Lassen wir seine Musik und ihn selbst als Person sein, wie sie sind, aber eine vergleichbare Persönlichkeit gibt es im deutschen Raum schlichtweg gar nicht…“

Meeco: „Das stimmt. Und nicht nur, dass es solch eine Person in Deutschland nicht gibt. Das Musikverständnis ist ein völlig anderes. Ich habe ja nun sechs Jahre lang in Frankreich gelebt und Du hast völlig recht: Musik hat tatsächlich einen ganz anderen Stellenwert, kulturell. Das ist hier in Deutschland völlig anders. Musik ist nicht wirklich wichtig, so wie in vielen anderen Ländern…“

Michael Arens: „…es sei denn, es geht um klassische Musik. Da ist dann die Schwere und die nötige Kultur plötzlich wieder da…“

Meeco: „Genau.“

Michael Arens: „Und deine Musik spannt den Bogen für mich tatsächlich hin zur anspruchsvollen Musikkultur, zur deutschen Musikidentität, auch, wenn das jetzt nach großen Worten klingt. Aber wo wir gerade bei klassischer Musik sind: Ich habe bei „Souvenirs Of Love“ auch immer mal Momente entdeckt, die mich gefühlstechnisch an klassische Musik, ja sogar an Kammermusik erinnern, wie zum Beispiel bei „Farewell“, das mich sogar an die Musik von Joe Hisaishi (einmal mehr: der SOUL TRAIN berichtete mehrfach) erinnert… auf gefühlter Ebene viel Drama und Geschichte, viel Streicher und Atmosphäre… Wo kommt das her bei dir?“

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Meeco: „Mein Vater war zwar kein professioneller Musiker, aber ein sehr, sehr guter Musiker, Pianist, im Klassik-Bereich. Und so bin ich dann auch zur Musik gekommen, da ich von klein auf immer klassische Musik gehört habe. Ich habe dann natürlich auch mit klassischer Musik angefangen, da mein Vater wollte, dass ich das lerne. Und natürlich kam irgendwann die Phase, in der ich nicht mehr so wollte wie er, andere Musik wie Jazz und so hören wollte. Aber groß geworden bin ich mit klassischer Musik. Und das hatte, obwohl ich es besondere früher nicht wahrhaben wollte, einen unglaublich großen Einfluss auf mich. Und wenn ich meinem Vater heute neue Kompositionen von mir vorspiele, bemerkt er sofort an den Strukturen wie er mir damals Chopin oder so vorgespielt hat und sich das in diesen Strukturen wiederfindet. Und er hat recht: Ich bin in einem normalen Berliner Stadtviertel groß geworden, mein Vater war Lehrer und hat zu Hause klassische Musik gehört und gemacht. Ich bin halt kein Hip Hop-Monsterrapper, der im Ghetto aufgewachsen ist, sondern eben dieser halbe Franzose, dieser halbe Deutsche, der in normalbürgerlichen Verhältnissen groß geworden ist. Punkt. Und so bin ich geprägt, dass muss man einfach so ehrlich anerkennen, auch zu sich selbst. Ich hab‘ jahrelang versucht, Snoop Doggy Dogg zu sein, aber das kann nicht funktionieren.“

Michael Arens: „Das würde ja auch nicht deiner Identität entsprechen. Mehr noch, Du würdest deine Identität ja sogar dafür aufgeben. Nebenbei erwähnt bin ich recht froh, dass Du noch das „Doggy“ in Snoop Doggy Dogg benutzt. Das sagt auch was aus…“

Meeco: „Und genau wegen dieser Erkenntnis habe ich mich auch irgendwann entschieden, nicht mehr darauf zu hören, was die Leute denken oder denken könnten, sondern ich mache das, was ich in mir spüre, fühle und versuche, ehrliche Musik zu machen, so wie sie aus mir rauskommt. Und in einem Song wie „Farewell“ hast du die Kombination aus diesem Einfluss der klassischen Musik meiner Kindheit verpackt mit Jazz-Elementen. Wenn die Soli losgehen, verwandelt sich der Song plötzlich und geht dann wieder zurück in die Klassik. Das ist so eine ganz merkwürdige Mischung. Die beteiligten Musiker waren alle total baff… weil man so etwas eigentlich nicht macht und das eben in keine Schublade passt. Mir sind Schubladen aber total egal, ich denke nicht in Schubladen, das habe ich noch nie gemacht. Ich habe immer das gemacht, von dem ich meinte, das ist gut und schön. Und so kommt dann so ein Song wie „Farewell“ zustande.“

Michael Arens: „Das mit den Schubladen ist in den letzten zwei, drei Dekaden ja zum Glück immer weiter aufgeweicht. Zugleich betreibe ich mit dem SOUL TRAIN ja ein Magazin, dass mit einer Schublade arbeitet – eben Soul Musik. Und in diesem Gedanken verbleibend stelle ich fest, dass deine Alben trotz aller Bausteine aus Jazz, elektronischer Musik und vielem anderen auf reiner Gefühlsebene eben immer Soul war und ist. Und ich glaube, dass ich damit schon ganz richtig liege…“

Meeco: „Auf jeden Fall! Weil ich, und auch das gehört zu meiner musikalischen und kulturellen Herkunft, jahrelang auch als Soul- und Hip Hop-Produzent in Berlin gearbeitet habe. Das sind meine Roots. Und das habe ich bei meinem neuen Album auch ganz bewusst wieder eingesetzt, gerade mit Leuten wie Yahzarah (der SOUL TRAIN berichtete, Anm. d. Verf.) an den Vocals…“

Michael Arens: „Oh ja – zu dem Thema wäre ich als nächstes gekommen. Das ist schon der echte Hammer, was die Dame dort stimmtechnisch einbringt. Da sind wir auch direkt schon bei einem der Kernthemen, was dich und deine Musik und deine Alben betrifft: Die unglaublichen Gästelisten. Beim neuen Album, immerhin ja schon dein viertes, ist mir natürlich klar, dass da mittlerweile ein Anruf oder eine E-Mail reicht, und Größen wie Richard Bona, Kirk Whalum, Hubert Laws (auch hier: der SOUL TRAIN berichtete über alle genannten) sind dabei. Aber es war zur Hölle ja schon bei deinem allerersten Album so. Wie geht denn so etwas?“

Meeco: „Es begann mit einem Traum. Ich hatte den Traum, in New York mit den letzten großen Jazz-Legenden ein Album zu machen, und alle haben mich ausgelacht und mir geraten, das zu vergessen. Wer ich denn wäre, Mitte 20, ein weißer Unbekannter Typ aus Berlin-Wilmersdorf. Ich solle meinen Traum doch besser vergessen, hieß es. Ich habe aber an mich und meine Musik geglaubt, und war davon überzeugt, dass ich das schaffen kann. Ich habe dann angefangen, mit den besten Leuten in Berlin zu arbeiten, um mir bei denen einen guten Ruf zu erarbeiten, danach mit den besten Leuten aus Deutschland zu arbeiten, was damals Charlie Mariano war, der erste echte große deutsche bzw. in Deutschland lebende Jazz-Musiker, mit dem ich zusammengearbeitet habe. Er lebte ja in Köln. Dann kam noch David Friedman (der SOUL TRAIN berichtete selbstverständlich über beide, Anm. d. Verf.) dazu…“

Michael Arens: „Damit waren die wichtigsten Dreh- und Angelpunkte eingeloggt.“

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Aktuelles Album: Meeco – Souvenirs Of Love (Double Moon Records/Challenge Records/New Arts International)

Meeco: „Ja. Als ich dann mit Charlie Mariano im Studio war, habe ich das Thema ins Rollen gebracht, denn der zuständige Toningenieur damals meinte, dass er gerade ein Album gemischt hätte für einige große Jazz-Leute und einige von denen seien auch noch richtig fit, besonders Eddie Henderson. Er gab mir also den Kontakt zum nächsten Kontakt und am Ende hatte ich Eddie an der Strippe, der total nett war und wissen wollte, was ich vorhabe. Ich habe ihm einige Sachen vorgespielt und er hat schlichtweg „Ja“ gesagt! Als ich dann Eddie in New York kennengelernt habe, war das sozusagen Liebe auf den ersten Blick. Das alles ist etwa zehn Jahre her. Er hat mich damals unter seine Fittiche genommen und hat wohl irgendwas in mir gesehen, was ihn berührt hat und ihn an mich hat glauben lassen. Er hat sich von da an regelmäßig für mich stark gemacht, denn im Jazz ist es schon eine echte eingeschworene Clique. Viele der Künstler habe ich auch versucht, auf Konzerten persönlich zu treffen. Freddy Cole (der SOUL TRAIN berichtete, Anm. d. Verf.) habe ich zum Beispiel im Backstagebereich nach einem Konzert in Paris getroffen. habe mich nett mit ihm unterhalten und ihm meine CD in die Hand gedrückt. Was macht Freddy als erstes nach seiner Rückkehr in die USA? Er rief Eddie (Henderson) an, um ihn nach mir zu fragen…. (lacht)“

Michael Arens: „So kam das dann alles ins Rollen.“

Meeco: „Ja, so läuft’s. Und deshalb habe ich mittlerweile in der New Yorker Szene in unglaublich gutes Standing. Sie kennen mich und freuen sich, mit mir zu arbeiten. Das habe ich mir alles hart erarbeitet, viel Vertrauen, persönliche Beziehungen, Freundschaften…“

Michael Arens: „Hört sich wie meine eigene Entwicklung an. Auch bei mir fing das ganz klein mit den ersten zarten Kontakten an und hat sich dann so weiterentwickelt. Dabei ist mir aufgefallen – das tut es übrigens auch heute noch immer wieder – das das alles da draußen, egal, ob ich es mit kleinen, unbekannten, lokalen Musikern oder weltweiten Superstars zu tun habe, von extrem wenigen Ausnahmen mal abgesehen, ganz normale Menschen wie Du und ich sind…“

Meeco: „Das ist ganz genau die Lektion, die ich damals ebenfalls von Charlie Mariano gelernt habe. Der Typ kam mit seinen immerhin 85 Jahren ins Studio gehumpelt und ich habe ihm sofort was erzählt von wegen was es für eine große Ehre ist, mit ihm zu arbeiten und so weiter, und er betonte aber, dass er auch einfach nur ein menschliches Wesen sei. Er spiele zwar Saxofon, aber so what?! Das fand ich krass!“

Michael Arens: „Ich könnte mich noch stundenlang in diesen Geschichten verlieren, muss allerdings meinen Lesern doch noch einiges Infotainment zu deinem neuen Album „Souvenirs Of Love“ anbieten. Lass uns also die Kurve zurück zum aktuellen Anlass für dieses Interview kriegen und noch etwas über dein neues Werk sprechen. Woher kommt beispielsweise der Albumtitel, der ja zugleich auch im Artwork des Albums seine Entsprechung findet?!“

Meeco: „Alle meine Albumtitel und Songs handelten ja im weitesten Sinne von Liebe. Da mein neues Album mein bisher persönlichstes geworden ist, ist der Albumtitel „Souvenirs Of Love“ sozusagen Programm: Jeder einzelne Song betrifft eine Phase meines Lebens, insbesondere die der letzten 18 Monate. Ich hatte eine Beziehung, die auseinander gegangen ist, hatte viele Veränderungen in meinem Leben erlebt, bin von Paris nach Deutschland gezogen, habe die große Liebe meines Lebens getroffen, die ich bald heiraten werde, aber auch viel Scheiße, Schmerz und Leid, die ich in den letzten Monaten erlebt habe. „Souvenirs Of Love“ sind also hauptsächlich diese rückblickenden Geschichten, wobei der Titelsong als Hauptkonzept aus einer meiner Gedichte entstanden ist: Stell dir vor, du ziehst nach 20 Jahren um, findet im Umzugschaos in einer Kammer eine verstaubte Truhe, ohne überhaupt zu wissen, was sich darin befindet. In dieser findest du dann alte Liebesbriefe, Postkarten, Fotos, Negative, was auch immer… Und dann fängst du an, in diesen Erinnerungen zu graben, in Zeiten, in denen du verliebt oder traurig warst… und das ist so etwas wie der rote Faden von „Souvenirs Of Love“…“

Michael Arens: „…was sich auch in der Optik und er hervorragenden Haptik des mitgelieferten Booklet wiederfindet.“

Meeco: „Das muss einfach stimmen. Denn ob du zwei Seiten Booklet oder 50 drucken lässt, so viel Unterschied ist das dann auch finanziell wirklich nicht. Ich mache das ganze Design ja über ein Jahr lang selbst und möchte, dass jeder beteiligte Künstler sich auch als Credit wiederfindet. Und das schaffst du einfach nicht auf zwei Seiten. Was ich gemacht habe war, dass ich viele alte Postkarten eingescannt und bearbeitet habe, teils handschriftlich die Lyrics der einzelnen Songs auf diese Postkarten geschrieben habe, dieses ganze vorab beschrieben Postkarten-, Fotofeeling versucht habe, im Booklet umzusetzen…“

Michael Arens: „Und wie war das mit der dazu passenden Musik selbst im Studio? Ich stelle mir die Umsetzung dieses Sehnsuchtsthemas recht schwierig vor, vor allen Dingen, da das Ergebnis so unglaublich gut und vielschichtig klingt und sicher einiges an Planung notwendig war…“

Meeco: „Seit meinem ersten Album wird meine Musik nicht geprobt. Wir gehen ins Studio und spielen das Ding live ein ohne Probe…“

Michael Arens: „…was unglaublich klingt, da die Musik einfach so edel und sauber, aber nie steril klingt.“

Meeco: „Wir hatten tatsächlich genau zwei Studiotage für dieses Album, mehr nicht. Das geht auch eigentlich gar nicht anders, da die Leute ja alle keine Zeit haben. Da sind so viele Leute involviert, dass es schon extrem schwierig ist, überhaupt einen Tag zu finden, an dem mal alle können. Aber ich habe ja auch das Glück, mit der Creme de la Creme zu arbeiten und mit denen kannst du auf einem ganz anderen Level arbeiten. Andererseits musst du eine solche Session natürlich auch gut vorbereiten. Du musst zum Beispiel zu solch einer Studiosession die Partition mitbringen. Die Partition ist die Grundlage, an der sich die Musiker orientieren und im Studio kommt dann die Feinarbeit. Du musst halt alles ausschreiben und es gibt auch Passagen, die genauso gespielt werden müssen, wie ich es will. Normalerweise gehen wir also ins Studio, jeder bekommt von mir seine Partition, wir spielen den Song gemeinsam einmal an, was etwa drei bis vier Minuten dauert, in denen ich meine Ohren einfach überall haben muss, Bass, Drums… einfach überall. Und dann kommt der Feinschliff, dieses und jenes muss verändert werden und dann muss ich halt blitzschnell Instruktionen austeilen. Beim zweiten Take nimmt der Song dann Formen an und meistens sitzt der dritte Take dann. Das war fast immer so…“

Michael Arens: „Nun beginnt „Souvenirs Of Love“ ja mit eklektischer Spoken Word-Poesie und Jazz-Brillanz, endet aber in einem der fünf Bonus Tracks, nämlich dem stylischen, Beatorientierten „Aiko Rohd Remix“ von „Every Day“, einem Song voller Groove und Zeitgeist. War das Absicht?“

Meeco: „Ja. Ich habe an der Reihenfolge der Songs sehr lange gearbeitet. Die Reihenfolge, wie sie jetzt ist, passt und hat Flow…“

Michael Arens: „Oh ja. Nochmal ein kurzer Themenwechsel, der etwas ins private geht. Woher stammt eigentlich dein Künstlername Meeco?“

ST15_001_I_MEECO1_N_0102Meeco: „(lacht) Das ist ganz lustig und ich bin sogar glücklich, zu sagen, dass es kein erfundener, abstrakter Name ist mit irgendeiner aufgesetzten Bedeutung. Mein richtiger Name ist ja wie deiner, Michael, und da ich viel mit Amerikanern zu tun hatte war ich immer „Mike“, und nachdem ich oft in dieser Afro-Szene zu tun hatte, haben die aus diesem „Mike“ schnell „Meek“ gemacht. Parallel dazu war ich auch viel in der Latino-Szene (Meecos erste drei Alben erschienen beim Latin-Label Connector Records, Anm. d. Verf.) unterwegs und die haben aus alledem schließlich Meeco gemacht. Und das ist irgendwie hängen geblieben und alle Leute haben mich einfach weiterhin so genannt. Kein Mensch, außer meinem Vater, nennt mich Michael. (lacht)“

Michael Arens: „Geht mir genauso…“

(beidseitiges Gelächter)

Meeco: „Was ICH von DIR wissen möchte: Welcher der Songs meines neuen Albums hat dich am meisten berührt?“

Michael Arens: „“Paris At Night“!“

Meeco: „“Instrumental“ oder „Vocal“?“

Michael Arens: „“Vocal“!“

Meeco: „Das ist echt ein Ding, denn der Song beschreibt, wie damals in Paris eine Welt für mich zusammengebrochen ist. Es ist einer krassesten Songs, die ich bisher geschrieben haben und musikalisch sicher der anspruchsvollste, den ich bisher komponiert habe. Die Harmonien sind dabei extrem komplex und in den Lyrics schütte ich halt echt mein Herz aus…“

Michael Arens: „Ich kann dir auch nicht sagen, ob es am Text, am Gesang oder an der Musik lag, aber der Song ist ein einziger Gänsehautmoment.“

Meeco: „Und wie gefällt dir das Stück mit Yahzarah?“

Michael Arens: „Natürlich auch super, denn sie hat eine sehr kraftvolle Stimme. Grundsätzlich ist es mit Balladen, aus denen dein Album ja zu wichtigen Teilen besteht, ja so eine Sache. Gerade im Soul sind Balladen zwar oft gut und sehr gut gemacht, aber auch schlichtweg langweilig. Es gibt halt Balladen-Balladen und dann gibt es BALLADEN! Und deine Art der Balladen ist definitiv die letztere! Und genau das macht dann beispielsweise eine Stimme wie Yahzarah. Aber wir müssen zum Abschluss kommen, so sehr ich das Gespräch mit dir auch genieße. Was möchtest Du meinen Lesern und deinen potentiellen Hörern und hoffentlich Fans mit auf den Weg geben?“

Meeco: „Ich lebe heute und jetzt. Und „Souvenirs Of Love“ ist definitiv das persönlichste Album, dass ich bisher gemacht habe und ich bin einfach froh, dass ich den Level einfach nochmal hochsetzen konnte. Ich meine, hallo, ich hab‘ jetzt Talib Kweli auf meinem Album! (lacht)“

© Michael Arens

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