Jeano Elong – Jâbeâ
Review 15. November 2024 Michael Arens
Jeano Elong – Jâbeâ (Not OK Records/Broken Silence)
Sänger Jeano Elong stammt aus Kamerun und singt fast alle Titel seiner neuen Albums „Jâbeâ“ in seiner Heimatsprache Bakaka, was dem Album unmittelbar hohe Authentizität und sogar Nachvollziehbarkeit gibt. Rein musikalisch lehnt sich das Werk immer wieder am High Life- und Afro Beat-Abdruck Nigerias, Togos, Benins, Ghanas und der Elfenbeinküste an (der SOUL TRAIN @ soultrainonline.de hat unzählige male Afro Beat und High Life thematisiert: READ MORE)
Diese Mischung lässt sich sehr gut und trotz aller gefühlten Leichtigkeit sogar bissig an, was die Presseinfo vortrefflich mit den Worten „“Jâbeâ“ ist ein schöner Bastard aus kamerunischen und afrikanischen Styles und dem Hamburger Underground“ süffisant kommentiert.
Dass dem so ist, dafür sorgt Jeano Elong mit seiner samtigen Stimme, die er dem oftmals hitzigen Instrumentarium angleicht, sodass beide Komponenten wie aus einem Guss erscheinen und absolut keine Eintönigkeit oder Vorhersehbarkeit feststellbar ist – Recht so.
Dass „Jâbeâ” übrigens “Talent” heißt, unterstreicht das Selbstbewusstsein von Jeano Elong, der dem Set bei aller Bescheidenheit seinen Stempel aufdrückt, ohne aufdringlich oder Dominant zu wirken: „Jâbeâ“ hat Soul und Funk, lebt als High Life- und Afro Beat-Vehikel und streichelt Elemente aus Jazz oder Rock ebenso wie kamerunische Folklore und die Attitüde der so genannten Ethno- und Weltmusik überhaupt.
Dass Singer/Songwriter und Sänger Jeano Elong, der über Umwege nach Libyen schließlich 2013 nach Hamburg kam, jede Menge Lebenserfahrung in seinen Sound, den Sound von „Jâbeâ“, packt, wirkt ganz selbstverständlich und gibt der bereits erwähnten Authentizität des Albums, dass sehr ausgewogen einen wunderbaren Fluss entwickelt, einen klaren Vorwärtsdrall, der zusammen mit der sensiblen Stimme des Hauptdarstellers einen Longplayer ergibt, der nachschwingt und Neugierde auf weitere Singles, Alben und Projekte des Herrn Elong weckt.
„Jâbeâ” von Jeano Elong erscheint übrigens auch als Vinyl-Edition.
© Dominique Dombert-Pelletier