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Emilie Nana – The Meeting Legacy Emilie Nana – The Meeting Legacy
3.5
Emilie Nana – The Meeting Legacy (Compost Records/Groove Attack) Vom ersten Takt von Emilie Nanas „The Meeting Legacy“-Album an wird klar, dass die in... Emilie Nana – The Meeting Legacy

Emilie Nana – The Meeting Legacy (Compost Records/Groove Attack)

Vom ersten Takt von Emilie Nanas „The Meeting Legacy“-Album an wird klar, dass die in Genf lebende Französin mit kamerunschen Wurzeln sich und ihre Musik als bonbonfarbenes Gesamtkunstwerk wahrnimmt.

Hinreißend verdorbene Retortenbeats aus den Achtziger Jahren, musikalische Ideale der Neunziger und bewusst schäbige Plastiksounds derselben Zeitabschnitte machen neben Emilie Nanas eindringlichem, mitunter fast hypnotischem Gesang das viel zitierte Salz in der Suppe des Albums aus, das übrigens neben den üblichen digitalen Download- und Streaming-Formaten nur als Vinyl/CD-Kombo (Doppel-Vinyl!) zu bekommen ist – auch das ein Querverweis auf den Anspruch der Hauptprotagonistin auf die unbedingte Beschreitung möglichst wenig genutzter Kunst- und Vermarktungswege.

Spielerische Afro-Momente, schwelende Tech-House-Züngeleien, zierliche Jazz-Attribute und auf links gedrehte Soul-Strukturen unterfüttern dabei das stets vorhandene Überraschungsmoment von „The Meeting Legacy“, das alles andere als ein gewöhnliches Album ist.

ST16_153_R_EMILIENANA_0805Gleichzeitig braucht man keinen Doktortitel, die elf auch mal verstörend und disharmonisch auftretenden Song-Perlen des Sets voll auskosten zu können: „The Meeting Legacy“ macht Sinn.

In der mitgelieferten Presseinfo werden in Zusammenhang mit Emilie Nanas Anspruch als Künstlerin Begrifflichkeiten wie „das Brechen der Regeln“, dem „vergegenwärtigen ihres Lebens“ oder „Kindesaugen, Teenage-Erfahrungen bis erwachsenen Sehnsüchten“ benutzt – auch von „Kampf“ und „Subkulturen“ ist die Rede.

All das ist ganz sicher auch eine Untermauerung des Sounds von „The Meeting Legacy“, kann aber nur bedingt davor schützen, sich das Album unbedingt wiederholte male und immer wieder auch mit erhöhtem Lautstärkepegel anzuhören – das Album gewinnt mit jedem Hören an Persönlichkeit.

Vier Jahre soll die Entstehung von „The Meeting Legacy“ von Emilie Nana gedauert haben – eine Fußnote, die das inhaltliche Anliegen des Longplayers noch einmal hinterfragt und herausfordert.

Wie es bei einer Allroundkünstlerin wie Emilie Nana, die übrigens das ganzheitliche, musikalisch-instrumentale Konzept ihrer eigenen Stimme den musikalischen Vortritt lässt, nicht anders zu erwarten war, hat Nana das Album praktisch im Alleingang konzipiert, komponiert und produziert – beeindruckend.

Ob nun aber „The Meeting Legacy“ von Individualistin Emilie Nana tatsächlich jene Brisanz, Präsenz und Sogwirkung hat, welches sie sich vom Eintauchen in musikalische und künstlerische Pop-Avantgarde-Untiefen des Black Music-Genres erhofft, sollte jeder für sich selbst entscheiden – eine sehr lohnenswerte, aber durchaus auch fordernde Wahl.

© Oliver Gross

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