Dabeull – Analog Love
HOT TIPReviewVerlosung 12. April 2024 Michael Arens
Dabeull – Analog Love (Dabeull Records/Roche Musique/Broken Silence)
Es gibt Alben, bei denen bereits das Cover-Artwork und der Name der Unternehmung beziehungsweise des Künstlers selbst so eindeutige Spuren in Richtung der musikstilistischen Reise geben, dass der schiere Sound des Longplayers lediglich eine süffisante Bestätigung dieser Einschätzung ist: „Analog Love“ von Dabeull ist solch eine Veröffentlichung (der SOUL TRAIN @ soultrainonline.de berichtete bereits diverse male über Dabeull).
Zum selbstironischen Äußeren Dabeulls und dem unverhohlen eindeutigen Albumtitel „Analog Love“ gesellt sich vom ersten Akkord des Albums mit Talkbox-Effekten aus dem siebten Zapp– und Roger Troutman-Himmel die eindeutige Liebe zu allem, was Discoboogie und Soul zwischen 1978 und 1988, um es in ungefähr einzugrenzen, an das Black Music-Firmament schmeichelten: Es gibt wunderbar althergebrachte Sounds aus bester Jimmy Jam & Terry Lewis-Schule, ansteckende Samples und Vocals wie zu raffiniertesten Cherrelle-Zeiten, coolste Grooves, wie sie Yarbrough & Peoples, Dynasty, Skyy oder Cheryl Lynn seinerzeit nicht besser hätten zaubern können, funky Guitars aus legendären Delegation– und Gary’s Gang-Zeiten, B.B. & Q. Band-Momente aus dem Boogie-Himmel, zurückgelehnte Vibes aus frühen, tighten Crusaders– und Shakatak-Hymnen sowie eine zarte Early Italo Disco-Involvierung á la Jacques Fred Petrus, wie sie einfach nur verzaubert, Soundbasteleien, wie sie D-Train zu Beginn der Eighties ganz wunderbar zu Gesicht gestanden hätten inklusive.
Seit rund 15 Jahren ist Dabeull nun im Auftrag des Funk und der Retro-Reise durch zwei zurückliegende, legendäre Siebziger- und Achtziger Jahre-Dekaden Funk und Soul unterwegs und hat gemeinsam mit Acts wie der nachwievor als Geheimtip gehandelten Holybrune sowie FKJ, Darius, Disiz, Sofiane Pamart und dem aus Marseille stammenden Rapper Jul zusammengearbeitet.
Auf seinem abendfüllenden Longplayer „Analog Love“ zeigt Dabeull aus Frankreich als Ideengeber, Mastermind, Komponist und Produzent, dass seine Liebe zum schieren Soul Boogie und zur schönsten Ära des tanzbaren Souls, dem Jahrzehntwechsel Seventies und Eighties, eine schier endlose und sehr emotionale ist, die er hier mit einer Fülle an Sound-Spielereien und Beats und Breaks aus jener Zeit so raffiniert anreichert, das einem der Umstand, dass akkurat arrangierte Musik und scheinbar seichte und leichte Unterhaltung eben doch zusammen funktionieren können, einen schlicht umhaut, ganz davon abgesehen, dass „Analog Love“ so auch 1985 hätte entstehen können – Band-Unternehmungen wie Confection oder Chromeo, gerade erst mit neuem Album am Start (READ MORE), lassen grüßen.
„Analog Love“ von Dabeull macht seinem eigenen Namen alle Ehre und sieht seine Liebe zu dieser so typischen Boogie-Ära als Herzensangelegenheit, was mir wiederum nichts anderes übrig lässt, als dem Monsteralbum, welches aufgrund der unglaublichen Kurzweil wie fünf Minuten scheint, die SOUL TRAIN HOT TIP-Krone aufzusetzen – selten macht retrospektiver Soul Groove mit je einem Fuß in Vergangenheit und Gegenwart und dem Habitus, sich selbst nicht allzu ernst zu nehmen, so viel Spaß wie hier.
Man munkelt, dass Dabeull in nicht allzu ferne Zukunft auch und erneut auf hiesigen Bühnen live zu erleben sein wird, und das inklusive Neunköpfiger Band. Stimmt das, wäre das fraglos eines der absoluten Live-Highlights des Jahres. Bis dahin genießen wir das unvergleichlich coole, authentisch wie in den frühen Achtzigern dahin rollende Soul Boogie-Wunderwerk „Analog Love“…
(Der SOUL TRAIN @ soultrainonline.de berichtete immer wieder, in vielen Fällen wiederholte male, über alle in diesem Interview genannten Musiker, Bands, Künstler, Musikschaffende, Labels und Co.!)
© Michael Arens
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