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Steve Cole – Smooth, Soulful & Funky Steve Cole – Smooth, Soulful & Funky
Aktuelles Album: Steve Cole – Turn It Up (Mack Avenue Records/In-Akustik) Es ist schon eine verzwickte Sache mit dem im SOUL TRAIN immer wieder... Steve Cole – Smooth, Soulful & Funky

Aktuelles Album: Steve Cole – Turn It Up (Mack Avenue Records/In-Akustik)

Es ist schon eine verzwickte Sache mit dem im SOUL TRAIN immer wieder in den Fokus gestellten Smooth Jazz, eine Art Subgenre des Jazz, der sich nachvollziehbaren Melodien sowie einer knackig-erdigen Soul-Struktur, der Verspieltheit im Rahmen von Jazz Fusion sowie, vielleicht die wichtigste Zutat, einer nicht zu überhörenden, oft nur auf gefühlter Ebene mitschwingenden Pop-Affinität verpflichtet sieht.

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Photo @ Raj Naik

Auf der einen Seite wird ihm gerade von der breiten Masse der Musikschaffenden ein Misstrauen entgegengebracht, welches schon fast dem Verleugnen des eigenen Stils nahe kommt – Smooth Jazz ist auch heute noch und in weiten Kreisen so genannter ernsthafter Musiker, eine Art Unwort. Zum anderen bestehen eben jene Musiker aus dem Smooth Jazz irriger Weise unbedingt darauf, eben NICHT diesem Genre anzugehören. Und dann gibt es da noch jene Musikergruppe, in die auch Saxofonist Steve Cole passt: die sehr schmale, stets hart am Dreiländereck zwischen Mainstream Jazz, Smooth Jazz und Jazz Fusion agierende.

Obwohl Steve Cole alles andere als ein Neuling im SOUL TRAIN und im Musikbusiness ist, werden viele seine Alben kaum oder gar nicht kennen, was mitnichten weder an seinem schieren Talent noch an der konzeptionellen oder spielerischen Raffinesse seiner bisherigen Alben liegt, sondern an den kaum nachvollziehbaren Marketing-Strukturen der weltweiten Musikbranche überhaupt; ein Standpunkt, den Cole selbst im exklusiven SOUL TRAIN-Interview bereits im Keim mit der Produktion von bis dato immerhin acht Alben in rund 20 Jahren grundsätzlich unterschreiben kann: „“Turn It Up“ ist mein achtes Werk. Seit meinem ersten Album 1998 war es ein weiter Weg. Mit diesem Album hatte ich zunächst keine große Vorstellung, außer, viel Spaß zu haben, mit großartigen Menschen. Das Album ist Soulful und Funky geworden und wir haben es alle sehr genossen, es aufzunehmen!“

The Sax Pack

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Photo @ Raj Naik

Dass es Alben von Steve Cole in Deutschland trotzdem erst gar nicht in die Läden schaffen, darunter auch seine drei Alben mit dem „Sax Pack“ (Steve Cole, Kim Waters und Jeff Kashiwa – der SOUL TRAIN berichtete) ist ein Makel, den wir auch im Namen des gesamten Smooth Jazz-Genres und nicht zuletzt im Namen des SOUL TRAIN sowie von Steve Cole selbst, dessen neues Album über das renommierte Mack Avenue Records-Label erscheint und in Deutschland über den In-Akustik-Vertrieb zu beziehen ist, sehr gerne beenden würden, denn auch und besonders dieser Punkt liegt Steve am Herzen. Gerade die Dankbarkeit an das Label, das ihm überhaupt erst die Möglichkeit gegeben hat, ein neues Album aufzunehmen, kommt ihm dabei in den Sinn – immerhin ist es gerade in der heutigen, schwierigen Zeit für Musikschaffende keine Selbstverständlichkeit, einen Vertrag mit einem professionell agierenden Plattenlabel zu bekommen. Steve Cole dazu: „Meine Plattenfirma Mack Avenue gab mir die Möglichkeit, ein neues Album aufzunehmen, das ist bereits der erste wichtige Schritt gewesen. Jeden Tag ins Studio zu gehen und Dinge auszuprobieren war eigentlich zunächst meine Strategie, aber dann traf ich eine Menge talentierter Menschen, Songschreibern wie David Mann, ein großartiger Produzent, mit dem ich in der Vergangenheit oft zusammen gearbeitet hatte, Ricky Peterson, ein Keyboard-Player, der bereits für David Sanborn, Stevie Nicks, John Mayer oder George Benson gearbeitet hat, und auch James Lloyd von Pieces Of A Dream (der SOUL TRAIN berichtete über alle erwähnten, Anm. d. Verf.)…“

Ein sehr aufgeräumter, unglaublich netter und, und das macht meine Arbeit zweifelsohne leichter, erzählfreudiger Steve Cole fährt fort: „Wir haben unsere Ideen ausgetauscht und so die Musik kreiert. Ich mag es, eine weite Bandbreite an Musikern ins Studio zu bringen, denn sie alle zusammen, ihr kollaborativer Geist, ergeben letztlich den Sound! Als also das Schreiben dieser Musik einmal fertig war, ging es darum, die entsprechenden Spezis ins Studio zu bekommen. Ich habe also meine Freunde Khari Parker, der die Drums spielt, und Lamar Jones, der Bass spielt, angerufen, zwei Jungs, die ich in Chicago kennengelernt hatte. Ich habe die Zwei dann nach Minnesota eingeflogen, wo ich ein eigenes Studio habe. Dort haben wir zunächst die Rhythm Section aufgenommen. Dann ging es mit diesen Basic Tracks nach New York. Dort haben wir den Rest der Tausenden anderen Musiker (lacht) aufgenommen, Gitarristen, Trompete, Posaune; das kam dann alles zusammen.“

Auf den Schultern der Giganten

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Photo @ Raj Naik

Die Beziehung zu David Mann ist dabei unbedingt herauszustellen, ist Mann doch seit vielen, vielen Jahren eine feste Größe im Entstehungskosmos des Steve Coleschen Outputs. Cole: „David Mann und ich arbeiten seit dem Jahre 2000 zusammen und haben an jedem meiner Projekte zusammengearbeitet. Er schrieb diverse Hit-Songs für meine älteren Alben, alle anderen Alben, darunter auch dann dem letzten Album „Pulse“. Dave ist ein brillanter Songschreiber, ein wunderbarer Arrangeur und herausragender Produzent, er ist aber auch ein phänomenaler Saxofonist. Er versteht wirklich meinen Stil. Unsere individuellen Ideen kommen zusammen, wir verstehen uns kompositorisch, melodisch, in welcher Tonlage was wie zu klingen hat. All das ist unsere zweite Natur, wir kennen das, erfahren das, leben das. Wir kommen musikalisch aus verschiedenen Ecken, aber gerade deswegen funktioniert das, diese Zusammenarbeit. Das kommt einfach zusammen; meistens braucht es ein paar Tage und wir haben einen brandneuen Song zusammen. Es ist ein absolutes Privileg, mit David Mann zu arbeiten und ich kann gerade an niemand anderen denken, der so talentiert ist wie er.“

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Aktuelles Album: Steve Cole – Turn It Up (Mack Avenue Records/In-Akustik)

Man darf an dieser Stelle aber auch nicht vergessen, dass ein großer Teil des Sounds vom neuen Album „Turn It Up“ und von Steve Cole überhaupt aus jener bereits behandelten Smooth Jazz-Verquickung mit all den anderen Spielarten des Jazz-Genres durch die eigene Handschrift des Herrn Cole entsteht: unterhaltsam, bewegt, knackig, frisch, nach vorne laufend – eine frische Sommerbrise mit unglaublich viel Soul! Steve Cole dazu: „Ich versuche einfach, so Soulful wie möglich zu klingen. Die wunderbare Sache am Tenor-Saxofon ist, dass es so viel Tiefe hat, dass es so Ausdrucksstark ist, so viele Qualitäten und Reichtümer hat. Sound war für mich immer ein sehr wichtiger Aspekt und das Saxofon zu nutzen, um damit zu kommunizieren, war immer mein Fokus. Man sieht und hört das auch bei Kollegen, durch die ich durch schieres Zuhören diesen Stil erlernt habe, bei Michael Brecker, Stanley Turrentine, Junior Walker (einmal mehr: der SOUL TRAIN berichtete über alle erwähnten, Anm. d. Verf.)… die großen Tenor-Töne hatten es mir angetan. Ich wollte, dass das Saxofon reich und voluminös und luxuriös klingt. Zugleich wollte ich immer sehr Soulful und Ausdrucksstark und auch aggressiv sein, wenn es die Situation erfordert. Der Groove kommt dabei natürlich auch aus meiner natürlichen Affinität für Soul, für R’n’B und Funk; Inspirationen wie Quincy Jones, Earth, Wind & Fire, James Brown, Curtis Mayfield, The GAP Band (und wieder: der SOUL TRAIN berichtete zigfach über alle genannten, Anm. d. Verf.)… die Liste ist schier unendlich. Ich habe mich in diese Musik verliebt und das hat mich immer inspiriert und ist bei mir geblieben. Das hat ein großartiges Fundament kreiert, auf den Schultern dieser Giganten zu stehen.“

Künstlerische Integrität

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Photo @ Raj Naik

Der Saxofonist, der seine musikalische Ausrichtung in der Windy City Chicago, heimliche Soul-Hauptstadt der USA, gefunden hat, hat zugleich eine klare Vorstellung davon, was ein Album über einen Künstler, über ihn selbst, sagen sollte: „In dem Moment, als ich „Turn It Up“ aufnahm, wollte ich den Segen, den ich als Musiker erhalten habe, feiern, die Privilegien und die Dankbarkeit ausdrücken für all das, was ich tue, aber auch für alles und für alle Musiker und für den Soul, dafür wollte ich mich durch meine Musik bedanken. Mit Menschen zusammenkommen und einfach die Sachen machen, die wir alle so lieben, denn die Menschen, die im Raum sind, sind wichtiger, als die Musik die wir machen, die Kameradschaft, die Freundschaft, die Freude in meiner Karriere als Musiker!“

So überrascht es nicht, dass Steve Cole als die so viel zitierten, berühmten letzten Worte zu sich als Musiker, als Künstler, als Mensch sowie zu seinem neuen, knackigen, rundum gelungenen, wenn auch nicht im eigentlichen Sinne absolut Bahnbrechenden Album „Turn It Up“ ein letztes mal die emotionale Seite seiner Musik, seines neuen Albums, nicht nur neben das Produkt setzt, sondern, ganz menschlich, jene Dinge, die das Bauchgefühl, das Kribbeln in den Füßen, das Kopfkino, das Herz anregen, sogar über die eigentliche Musik stellt: „Es ist doch so: Als Künstler möchtest Du den Hörer mit auf eine Reise nehmen. Es beschreibt einen Bogen, den man begeht. Wenn man sich das Album von Anfang bis Ende anhört, merkt man, dass jeder Song genau an dieser einen Stelle ist, an die er gehört. Und ich glaube, das ist ein sehr guter Grund, dieses Album zu kaufen, egal, ob als CD oder als Download! Ich werde nie wieder ein Album wie dieses machen! ich werde ein ANDERES Album machen, dass seine eigene Persönlichkeit hat, aber „Turn It Up“ ist eben „Turn It Up“, eben DIESE Mischung an Menschen, die es gemacht haben, DIESE Mischung aus Emotionen, Authentizität, Bewusstsein, Wahrheit…“, sagt er und schließt das Thema ab:

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Photo @ Raj Naik

„Ich habe (mir) nichts mehr zu beweisen, außer, gute Musik zu machen, Musik, von der ich weiß, dass ich die Verantwortung darüber übernommen habe, bedeutungsvoll für die Hörer, das Publikum, zu sein, eine Art künstlerische Integrität… Musik, die Herz und Seele hat! Musik ist überhaupt eine schöne Blaupause für das, wie wir in anderen Bereichen des Lebens agieren, reagieren, funktionieren könnten und sollten…“

© Michael Arens

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