Jeff Ludovicus – Dimanche

Jeff Ludovicus – Dimanche (Jeff Ludovicus/Eyala Records/Kamé Entertainment/Believe Digital/Soulfood)

Jeff Ludovicus ist ein französischer Schlagzeuger, der mit dem gefühlvollen, vielschichtigen und leicht zugänglichen „Dimanche“ sein Debütalbum vorlegt.

An vorderster Front fällt dabei bereits zu Beginn und dann praktisch immer wieder auf, dass Ludovicus an Harmonien und Melodien gelegen ist, was dem Album, grundsätzlich dem Jazz-Kosmos zuzuordnen, einen sehr gefälligen Ansatz gibt, der trotz der vielen Querverweise auf Black Music-Untergattungen wie Jazz jeglicher Couleur, Latin, Soul, Afro, Blues und Pop geschlossen, kompakt und stimmig klingt; gerade für ein Debütalbum eine erstaunliche Leistung.

Ausgewogen klingt dabei auch die Wechselwirkung der Tempi, die ebenso abwechslungsreich gehalten wurden wie die gefühlte Grundstruktur der Songs selbst, die von geheimnisvoll bis sommerlich über verspielt und introvertiert bis zu offenherzig und unbarmherzig reichen – schöne Sache.

Dass Jeff Ludovicus ein musikalisch anspruchsvolles Debütalbum wie „Dimanche“ hinlegt, kommt dabei nicht von ungefähr, spielt der 1969 in Paris geborene Vollblutmusiker doch seit einem runden viertel Jahrhundert in unterschiedlichsten Band-Konstellationen sowie mit unzähligen renommierten Genre-Musikern, von denen Sofi Hellborg und China Moses wohl nicht nur die populärsten sein dürften, sondern auch diejenigen, denen wir im SOUL TRAIN immer mal wieder Aufmerksamkeit geschenkt haben.

„Dimanche“ von Jeff Ludovicus ist ein Album, das gehört werden sollte und dem Black Music-Kosmos überhaupt große Achtsamkeit schenkt und das ganz genau weiß, wann aus Jazz Fusion oder Bebop Soul, Funk, Latin, ein nachdenklicher Moment oder eben ein cooler Groove werden muss – passt.

© Holger S. Jansen

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