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Hiroshi Sato – Orient Hiroshi Sato – Orient
4.5
Hiroshi Sato – Orient (Reissue) (Kitty Records/Universal Music/Wewantsounds/Groove Attack) Hierzulande ist Soul, Funk und der damit untrennbar verwobene gemäßigte Jazz aus dem ostasiatischen Raum,... Hiroshi Sato – Orient

Hiroshi Sato – Orient (Reissue) (Kitty Records/Universal Music/Wewantsounds/Groove Attack)

Hierzulande ist Soul, Funk und der damit untrennbar verwobene gemäßigte Jazz aus dem ostasiatischen Raum, insbesondere aus Japan, Südkorea, den Philippinen oder aus Indonesien, Länder, in denen sich die Black Music-Familie immenser Beliebtheit erfreut, bis auf ganz wenige Ausnahmen nahezu unbekannt und sozusagen unberührt.

Gerade die Ära der späten Siebziger Jahre sowie die Dekade durch die gesamten Achtziger Jahre hinweg gilt heute als Füllhorn jener Genres, in der es unzählige, geniale Künstler und Veröffentlichungen aus jenen Ländern gab, die nie im Rest der Welt, geschweige denn in Deutschland, das Licht der Welt erblickten.

Keyboarder Hiroshi Sato (1947-2012) aus Japan, der Bands wie Happy End oder Caramel Mama mit seinem magischen Tastengenie beflügelte und sogar mitgründete, war einer dieser Namen, dieser Phänomene, die in jener Ära unglaublich gute, hinreißende Werke ablieferten, die von allerhöchstem Charme geprägt waren und tatsächlich alleine aufgrund der oft nur latent vorhandenen Involvierung japanischen Popularmusikverständnisses einen eigenen Drive, eine eigene Handschrift besaßen, die noch heute fasziniert.

Hiroshi Sato – Orient (Reissue) (Kitty Records/Universal Music/Wewantsounds/Groove Attack)

Nachzuhören ist das nun in der Album-Neuauflage seines 1979er „Orient“-Longplayers, seinerzeit erschienen auf Kitty Records, der das Beste aus dem international renommierten Jazz Fusion der Ära, das hinreissendste aus Soul und Funk und das spritzigste, was die damals nachwievor angesagte New Age-Bewegung anzubieten hatte, nahm, es mit der Pop-Attitüde der Zeit und der schieren geografischen Einordnung verschmolz und ein Album daraus schmiedete, dass die viel zitierte Zeit, immerhin runde 40 Jahre, in seiner bewundernswerten Schönheit vollkommen unbeschadet überstanden hat.

Der gleitende, gerne verhalten groovende, sehr zurückgelehnte Klangkörper des Albums im Habitus ein echten Instrumentalalbums mit den Genreüblichen, knappen aber immens charmanten Gesangseinwürfen (übrigens von Hiroshi Sato selbst) und Melodien für den Black Music-Himmel lässt das leider auch im Original viel zu kurze Werk derart strahlen, dass einem nicht nur als eingefleischter SOUL TRAIN-Leser fast die Tränen kommen.

Ehrlichkeit währt, so besagt die Legende, am längsten und so gebe ich trotz umfassender Kenntnis der mehr oder weniger weltweiten Soul- und Funk-Befindlichkeiten erst gar nicht vor, die laut mitgelieferter Presseinfo des Wewantsounds-Reissue-Labels (der SOUL TRAIN berichtete) am „Orient“-Set beteiligte Crème japanischer Musiker der Ära wie Shigeru Suzuki (Gitarre), Haruomi Hosono (Bass) oder Pecker (Perkussion) zu kennen.

Was all diese Musiker, Hiroshi Sato selbst allen voran, jedoch auszeichnet, ist das gemeinsame Ziehen am Tau des musikalischen und ideologischen Weges dieses Albums, dieses hinreißend guten, schönen und konzeptionell umwerfenden „Orient“, das einen Namen vermutlich, der wahre Grund ist zugleich nicht überliefert, sicher nicht ohne Grund trägt.

„Orient“ ist zugleich gerade so exotisch und orientalisch, dass das ganze nur oberflächlich seinem Namen alle Ehre macht. In der Tiefe ist Hiroshi Satos „Orient“ auch in der Neuauflage traumhaft schöner Jazz Fusion mit klarer Inspiration auch aus internationalen Acts der Ära wie etwa Earth, Wind & Fire, Herb Alpert, Chuck Mangione, Herbie Hancock, Donald Byrd oder Roy Ayers (der SOUL TRAIN berichtete unzählige male über alle genannten), so dass es fast egal scheint, dass die gerade mal acht Titel des gerade etwas über 30 Minuten kurzen Albums ruhig und gerade in der Reissue diverse Bonus Tracks verdient hätten.

Hiroshi Sato

Remastered und heute, einmal mehr laut Wewantsounds-Presseinfo, extrem rar, macht die Reissue von „Orient“ des Hiroshi Sato eine herausragende Figur, deren mitreißender, zugleich bescheidener und inspirierender, magischer Sound zu einem echten Zeitzeugen für all das, was Soul, Funk und hier vor allen Dingen gemäßigter Jazz und auf gefühlter Ebene der Pop-Appeal der Ära mit sich brachte und bringt.

Dass auch die Wiederbelebung des genialen Sets gleich auf edlem Vinyl erscheint, ist überaus angemessen und unterstreicht das schiere Talent des Herrn Sato, über den die Legende heute sagt, dass er das Angebot ausschlug, mit Ryuichi Sakamoto and Yukihiro Takahashi, mit denen er bereits unter anderem in der legendären Paraiso-Formation Erfahrungen sammelte, YMO – das Yellow Magic Orchestra – das legendäre, auch international hochverehrte, heute wohl wichtigste Bandkonstrukt japanischer Black Music-Identifikation und Sprungbrett mehrer Generationen zeitgenössischer japanischer Musiker, insbesondere aus dem weiten Black Music- und Avantgarde- und letztlich Pop-Feld, zu formieren (einmal mehr: der SOUL TRAIN berichtete zigfach über alle in diesem Abschnitt genannten).

Die Album-Neuauflage beinhaltet neben der technischem Aufbereitung der Original-Bänder auch das fantastische Original Cover-Artwork sowie die vollständigen Credits zu jedem der Songs inklusive der englischsprachigen Übersetzungen der Original Liner Notes des japanischen Autorenkollegen Yasufumi Amatatsu.

Die Album-Reissue von „Orient“ von Hiroshi Sato ist ein schierer Gewinn an allen Fronten – Soul, Funk, Jazz Fusion, New Age, Pop, Avantgarde, Melodie, Harmonie und Zeitgeist sowie Groove, Coolness, Charme und Langlebigkeit – und ist für mich bis dato das Beste, was wir bisher in Deutschlands Soul Musik-Magazin Nummer 1 – dem SOUL TRAIN @ soultrainonline.de im noch jungen Jahr 2018 auf den Tisch bekommen haben – ein mehr als verdienter SOUL TRAIN HOT TIP!

© Michael Arens

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