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Sun Ra – Fate In A Pleasant Mood + Bad And Beautiful Sun Ra – Fate In A Pleasant Mood + Bad And Beautiful
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Sun Ra – Fate In A Pleasant Mood + Bad And Beautiful (Reissues) (Phono/In-Akustik) Auch bei Musikern gilt, was für Schriftsteller, Maler, Bildhauer, klassische... Sun Ra – Fate In A Pleasant Mood + Bad And Beautiful

Sun Ra – Fate In A Pleasant Mood + Bad And Beautiful (Reissues) (Phono/In-Akustik)

Auch bei Musikern gilt, was für Schriftsteller, Maler, Bildhauer, klassische Komponisten, Fotografen, Regisseure, Schauspieler und alle sonstigen Kunstausübenden Menschen ünerhaupt zutrifft: Das Werk selbst steht beileibe nicht immer im Vordergrund.

ST17_027_R_SUNRA_0102So erging es auch Herman „Sonny“ Blount alias Sun Ra aus, einmal mehr, Birmingham, Alabama (1914-1993 – der SOUL TRAIN berichtete unzählige male), der in seinem Jahrzehntelangen Schaffen, beginnend in der Mitte der Fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts und erst mit seinem Tod endend, einen musikalischen, einen künstlerischen Kreislauf beschritt, der nicht nur einmalig war und ist und teils an die Grenzen des tatsächlich hörbaren geht, sondern auch neue Wege für Jazz, Soul, Funk, Blues, Folk, Rock, Pop, afrikanische Musikströmungen und avantgardistische, experimentelle und stets zutiefst spirituelle Gangarten fand und erfand, welche seine Musik auch heute, mit genügendem Abstand, schwer zu taxieren machen.

Tatsächlicher Höhepunkt seiner Alben war also stets er, Sun Ra selbst, der so viel charismatische Strahlkraft hatte, dass selbst ein mitgeschnittenes, dreiminütiges, stummes Schweigen im Rahmen eines Albums an der exakt vorherbestimmten, für ihn organisch vorherbestimmten Stelle alles andere als eine Überraschung gewesen wäre.

Zwei seiner abendfüllenden Werke aus seiner Zeit als Sun Ra And His Arkestra, „Fate In A Pleasant Mood“ von 1961, sowie „Bad And Beautiful“ aus dem gleichen Jahre, erscheinen nun unter dem Banner des Phono-Labels und vertrieben über In-Akustik als neu abgemischte Doppel-CD, die neben dem Original-Album-Material, zu jener Ära noch deutlicher dem Jazz unterzuordnen, und insgesamt 38 Songs lang auch gleich zwei ganze Alben als Bonus beinhalten: „When Sun Comes Out“ von 1962 sowie sein Frühwerk „Jazz By Sun Ra“ von 1956, seinem Debütalbum.

Kirk Sontag zeigt in den Liner Notes des der Doppel-CD beigelegten, 16-seitigen Booklets samt Coverabbildungen, Fotos und discografischen Fakten die Intensität und die organische, erdige, esoterische Weltanschauung des Sun Ra im Rahmen des umfangreichen Themas Musik auf und bestätigt eigentlich nur, was ich eingangs bereits als These aufstellte: Musik ist mitunter sogar Nebensache und kann aus einem Musiker auch bei eklektischer, tiefer, schräger, eigenwilliger, nicht massentauglicher Umsetzung eine ganze Kunstgattung beeinflussen. Empfehlenswert!

© Dr. Chuck

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