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Kuhn Fu – Jazz Is Expensive Kuhn Fu – Jazz Is Expensive
3.5
Kuhn Fu – Jazz Is Expensive (Berthold Records) Komponist, Gitarrist und Sänger Christian Kühn legt mit „Jazz Is Expensive“ seiner Formation Kuhn Fu ein... Kuhn Fu – Jazz Is Expensive

Kuhn Fu – Jazz Is Expensive (Berthold Records)

Komponist, Gitarrist und Sänger Christian Kühn legt mit „Jazz Is Expensive“ seiner Formation Kuhn Fu ein Album vor, welches man überdeutlich als Gesamtkunstwerk mit vielfacher Methodik und Deutung ansehen und respektieren sollte (der SOUL TRAIN @ soultrainonline.de berichtete bereits einige male über Kühn).

Als Doppel-CD konzipiert und in ungewöhnlicher Größe und achtsamer Optik und Haptik herausgebracht machen Kuhn Fu auch stilistisch keine Gefangenen und arbeiten stets mit dem Moment des Unerwarteten, obwohl es der Jazz ist, auf dessen Pfad die vielschichtige Musik des „Jazz Is Expensive“-Albums immer wieder zurück findet.

Satirische Momente, Ideale aus Groteske, Burlesque und Spielmannszug, aber auch theatralische Querverweise aus Klassik und Zukunft populärer, zugleich anspruchsvoller, avantgardistischer, mitunter gar experimenteller Musik finden sich hier in einer Schnittmenge, deren Name Kuhn Fu schon ganz recht so gefunden wurde.

Selbstironische Töne („Jazz Is Expensive“…) sind natürlich ebenso Teil des Ganzen wie Anleihen bei Country & Western, psychedelische Musikphilosophien und schierer Rock’n’Roll – eine wilde Mischung, die eben als „Live In Saalfelden“-Live-Mitschnitt von Christian Kühn als Mastermind, Gitarrist und stimmlichen und ideologischen Mittelpunkt sowie George Hadow (Schlagzeug), Esat Ekincioglu (Bass), John Dikeman und Tobias Delius (Saxofon) sowie Ziv Taubenfeld (Klarinette) alias Kuhn Fu ein ganz eigenes Standing bekommt, welches nicht nur Vorschlaghammer, sondern und gerne als direkter Kontrast auch chirurgisches Jazz-Besteck mit Feingeist und Alleinstellungsmerkmal kann – bravo!

Dass das prallvolle Album auch wunderbarste Punk-Momente an, beispielsweise, Neuinterpretationen der Gebrüder Grimm-Märchen packt und sich augenzwinkernd der musikalischen Ideologie des Mittelalters ebenso hingibt wie dem Rock der Siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts macht Kuhn Fu und Christian Kühn dabei umso sympathischer, auch, so viel Ehrlichkeit muss erlaubt sein, wenn „Jazz Is Expensive“ alles andere als ein leichtfüßiges, leicht zu konsumierendes Album geworden ist, das zugleich derart polarisiert und an strategischen Stellen fasziniert, dass es schon etwas Besonderes ist, „Jazz Is Expensive“ von Kuhn Fu, übrigens auch auf Vinyl erhältlich, zu lauschen: „Kuhn Fu is Expressive“!

© Gregor Poschoreck

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Kuhn Fu – „Mantje Mantje“ (Official Video):

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